Die Ausfuhren legten mit einem Zuwachs von 4,3 Prozent erstmals binnen drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr zu, wie aus den am Donnerstag vom Finanzministerium vorgelegten Daten hervorging. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich ein Plus von 3,1 Prozent erwartet, nach einem Minus von 0,8 Prozent im August. Insgesamt wurden Waren und Güter «Made in Japan» im Volumen von 9,2 Billionen Yen (umgerechnet knapp 57,8 Milliarden Euro) ins Ausland geliefert. Damit wurde der im Oktober 2022 erreichte Rekord um zwei Prozent überboten.
Insgesamt 18 Prozent der Ausfuhren entfielen auf die Autobranche, wobei Rückgänge beim Export im Chipsektor wettgemacht wurden. Insgesamt legten die Ausfuhren in die USA um 13 Prozent zu. Hier waren insbesondere Hybrid-Fahrzeuge, Motoren sowie Bergbau- und Baumaschinen gefragt.
Die Exporte nach China, Japans grösstem Handelspartner, gingen den zehnten Monat in Folge zurück - und zwar um 6,2 Prozent im September. Dabei machte sich die schwächere Nachfrage nach Chips und Elektronikteilen bemerkbar. Zudem verringerten sich die Lebensmittelexporte in die Volksrepublik, darunter auch Fisch, wegen eines chinesischen Importverbots für japanische Meeresfrüchte um 58 Prozent. Die Führung in Peking reagierte mit dem Bann auf den Beschluss Japans, Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima ins Meer abzuleiten.
Überraschender Handelsüberschuss
Die Importe Japans schrumpften im September um 16,3 Prozent und damit stärker als von Experten erwartet, die lediglich ein Minus von 12,9 Prozent auf dem Zettel hatten. Das Fernostland verbuchte damit überraschend einen Handelsüberschuss von 62,4 Milliarden Yen (rund 394,7 Millionen Euro).
Der wieder aufgeflammte Nahost-Konflikt und das langsamere Wachstum in China trüben jedoch die Aussichten für Japan - die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt. «Man kann nicht optimistisch sein, wenn man bedenkt, dass die hohen Zinsen die Nachfrage im Westen abkühlen und wenn man bedenkt, wie sich Chinas Immobilienprobleme auf die chinesische Wirtschaft auswirken», sagte Chefvolkswirt Takeshi Minami vom Forschungsinstitut Norinchukin.
(Reuters)