Wie am Mittwoch aus offiziellen Daten hervorging, sanken die Gesamtexporte im Mai wertmässig um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was unter der mittleren Marktprognose von 3,8 Prozent liegt und auf einen Anstieg von zwei Prozent im April folgt. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten fielen im vergangenen Monat um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Ausfuhren nach China um 8,8 Prozent zurückgingen, wie die Daten zeigten. Dies deutet darauf hin, dass die weitreichenden US-Zölle die fragile wirtschaftliche Erholung des Landes bedrohen. Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba und US-Präsident Donald Trump haben sich noch nicht auf ein Handelsabkommen geeinigt.

Tokio sucht derzeit händeringend nach Möglichkeiten, Washington dazu zu bewegen, seine Autohersteller von den 25-prozentigen Zöllen für die Autoindustrie zu befreien, die dem verarbeitenden Gewerbe des Landes einen schweren Schlag versetzen. Ausserdem droht Tokio ab dem 9. Juli ein «reziproker» Zollsatz von 24 Prozent, es sei denn, es kann ein Abkommen mit Washington aushandeln. Die drohenden Zölle hatten die Unternehmen in Japan und anderen grossen asiatischen Exportländern dazu veranlasst, ihre Ausfuhren zu Beginn des Jahres zu erhöhen, was zu einem Anstieg der in die USA gehenden Exporte in diesem Zeitraum führte. Die Auswirkungen der US-Zölle könnten die schwache wirtschaftliche Erholung Japans zum Entgleisen bringen.

(Reuters)