Die Ausfuhren stiegen um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit zum zweiten Mal in Folge, wie aus Daten des Finanzministeriums vom Donnerstag hervorging. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 1,2 Prozent gerechnet, nach 4,3 Prozent im September.
Die flaue Weltkonjunktur und insbesondere die schwache Nachfrage aus China belasten die stark exportorientierte Konjunktur des Fernost-Landes. «Da Chinas Wirtschaft am Boden liegt und die Nachfrage aus den Vereinigten Staaten und Europa nachlässt, müssen wir bis Mitte nächsten Jahres warten, bis die Exporte die Talsohle erreichen», prognostiziert Atsushi Takeda, Chefökonom vom Institut Itochu.
Die Exporte in die Volksrepublik, Japans grösstem Handelspartner, gingen um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück und verzeichneten damit den elften monatlichen Rückgang in Folge. Die Ausfuhren in die USA erreichten hingegen mit einem Plus von 8,4 Prozent einen Rekordwert. Hintergrund ist die hohe Nachfrage nach Hybridfahrzeugen sowie Bergbau- und Baumaschinen. Insgesamt wies die Handelsbilanz ein Defizit von 662,5 Milliarden Yen (rund 4,03 Milliarden Euro) auf.
Neben der schwachen Auslandsnachfrage erschweren geringere Konsumausgaben und Investitionen die Erholung der japanischen Wirtschaft nach der Pandemie. So war das Bruttoinlandsprodukt(BIP) im Sommer auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent geschrumpft. Die schwachen Exporte hatten das BIP erwartungsgemäss um 0,1 Prozentpunkte geschmälert. «Das Risiko, dass Japan in eine Rezession abrutscht, ist nicht auszuschliessen», meint Takeshi Minami, Chefökonom des Norinchukin Research Institute mit Blick auf die jüngst vorgelegten Zahlen.
(Reuters)