Rund 11 Prozent der Mitarbeitenden bei Banken und Finanzdienstleistern in Deutschland erklärten in einer Umfrage des Personalvermittlers Robert Walters, dass sie trotz bestehender Festanstellung aktuell nach einem neuen Job suchen. Weitere Prozent stellten einen Jobwechsel für die nächsten drei Monate in Aussicht. Die Ergebnisse der Befragung liegen Bloomberg vor.
«Der mit Abstand häufigste Grund für einen angestrebten Jobwechsel ist der Wille, die eigene Karriere voranzubringen», erklärte Lisa Gloos, Managing Consultant für Banken und Finanzdienstleister bei Robert Walters in Deutschland. Ebenfalls häufig genannt wurde von den Teilnehmern eine vermeintlich schlechte Führung im Unternehmen. «Der Wunsch nach einem höheren Gehalt kommt erst auf dem 4. Rang», sagte die Expertin.
Offenbar lassen sich Wechselwillige aber relativ leicht umstimmen. Die Frage, ob sie ein Gegenangebot ihres bisherigen Arbeitgebers nach Annahme eines neuen Stellenangebots in Betracht ziehen würden, beantworteten 56 Prozent der Teilnehmer mit Ja. Ein höheres Gehalt, Beförderung oder mehr Flexibilität im Job waren die am häufigsten genannten Lockmitttel.
Die übrigen 44 Prozent liessen durchblicken, dass auch ein nachgebessertes Angebot des aktuellen Arbeitgebers sie nicht von einem Wechsel abhalten würde. Als Gründe nannten sie unter anderem, dass sie verlässlich agieren wollen und der aktuelle Arbeitgeber die Loyalität wohl künftig ohnehin in Frage stellen dürfte.
«Um Mitarbeiter zu halten, müssen Banken unter anderem für eine individuelle Mitarbeiterweiterentwicklung sorgen, etwa über Fortbildungen. Wichtig ist auch eine empathische Führung», sagte Gloos.
Rund 40 Prozent der Befragten gaben indes an, sie hätten überhaupt nicht vor, den derzeitigen Arbeitsplatz zu wechseln, weder jetzt noch zu einem späteren Zeitpunkt. Dies wurde häufig damit begründet, dass der aktuelle Job erst vor kurzem angetreten wurde, man zufrieden ist mit der derzeitigen Position oder dass das Gehalt sehr wettbewerbsfähig ausfällt.
Für die Erhebung von Robert Walters, die auch noch weitere Themengebiete umfasst, sind im September und Oktober insgesamt 111 Beschäftigte und 106 Personalverantwortliche aus der Banken- und Finanzbranche in Deutschland befragt worden.
(Bloomberg/cash)
