Der Vorfall am späten Nachmittag des 16. Februar sei durch ein «technisches Verbindungsproblem» verursacht worden, hiess es von Julius Bär dazu. Das Problem sei binnen kurzer Zeit behoben worden.

Wegen des IT-Ausfalls waren Kunden — mit Ausnahme einiger in Asien — dem Vernehmen nach nicht in der Lage, Zahlungen zu tätigen, Handelstransaktionen auszuführen oder ihre Portfolios einzusehen.

Gleichzeitig konnten auch die Mitarbeiter der Privatbank nicht auf Kundendaten zugreifen. Kundenbetreuer wussten nicht, was sie den Kunden sagen sollten, berichten über die Vorgänge informierte Insider. Interne Kommunikationssysteme fielen aus, und Mitarbeiter waren auf Mobiltelefone und Messaging-Apps angewiesen.

Finma wurde informiert

Die Aktien des Bankhauses — Nummer 2 an der eidgenössischen Börse nach Platzhirsch UBS — fielen am Freitag um 1,1 Prozent. Sie haben sich nur langsam von ihrem Absturz letzten November erholt, als die Bank eingestehen musste, rund 600 Millionen Franken an das mittlerweile insolvente Immobilienkonglomerat des österreichischen Geschäftsmanns René Benko verliehen zu haben, die vermutlich grossteils verloren sind.

Der IT-Vorfall sei der Schweizer Finanzaufsicht und den Behörden in Grossbritannien gemeldet worden, berichteten darüber informierte Personen. Vertreter der Finma und der britischen Financial Conduct Authority reagierten nicht umgehend auf Bitten um Stellungnahme.

Die Störung bei Julius Bär hatte mit einer Verbindung zwischen den IT-Systemen der Bank und einem Datenzentrum zu tun, wo der IT-Ausfall passierte, so die Insider. Die Auswirkungen wurden jedoch dadurch abgemildert, dass der Ausfall ausserhalb der europäischen Haupthandelszeiten stattfand.

(Bloomberg)