Bis 2030 könnte die Bank durchaus ein Volumen von 1000 Milliarden Franken an Kundenvermögen verwalten, das wäre mehr als doppelt so viel wie derzeit, sagte Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher am Donnerstag an der Generalversammlung der Zürcher Vermögensverwaltungsbank.

Das Wachstum bis zum Ende des Jahrzehnts solle sowohl organisch erzielt werden können als auch mittels "gezielter Akquisitionen", sagte Lacher laut Redetext an der Generalversammlung. Grösse sei zwar nicht "an sich" gut, sie gehe aber einher mit positiven Skaleneffekten. Julius Bär hatte Ende 2022 verwaltete Vermögen (AuM) in Höhe von 424 Milliarden Franken ausgewiesen, einschliesslich Custody-Vermögen (AuC) beliefen sich die gesamthaft verwalteten Kundenvermögen auf 491 Milliarden.

Höhere Profitabilität

Weitere Fortschritte erwartet der Bär-Präsident auch bezüglich Profitabilität, auch wenn das Institut heute bereits eines der "profitabelsten Unternehmen der Branche" sei, wie er erklärte. "Ich bin überzeugt, dass wir langfristig die 'Schallmauer' eines Kosten-Ertrags-Verhältnisses von 60 Prozent durchbrechen können, verglichen mit knapp 66 Prozent Ende 2022", so Lacher.

Entscheidend sei dabei auch die Qualität der Erträge. Julius Bär strebe danach, den Anteil wiederkehrender Erträge der Gruppe längerfristig "um mehr als fünf Basispunkte gegenüber dem heutigen Niveau" zu steigern. "Damit würden die wiederkehrenden Erträge rund die Hälfte zur Bruttomarge beitragen." Eine grössere Rolle würden künftig auch alternative Anlagen wie Privatmarktanlagen spielen, gab sich Lacher überzeugt.

Bei den aufgeführten Punkten handle es sich allerdings nicht um Ziele mit einer klar definierten Frist, schränkte der VR-Präsident ein. "Es ist eine Annäherung an das, was Julius Bär bis Ende dieses Jahrzehnts erreichen kann und will, vorausgesetzt wir arbeiten in einem konstruktiven Umfeld".

Vertrauen essenziell

Die jüngsten Unsicherheiten im globalen Finanzsystem mit der Krise der Credit Suisse hätten gezeigt, dass Vertrauen das wichtigste Kapital für eine Bank sei - auch wenn das nicht wirklich neu sei. Gleichzeitig solle man die Stärken des Finanzplatzes Schweiz nicht als selbstverständlich ansehen, mahnte Lacher.

Die Schweiz habe in der Situation für eine rasche Lösung sorgen müssen - auch mit Blick auf das globale Finanzsystem. "Die gefundene Lösung hat die Lage sofort stabilisiert und die Widerstandfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz untermauert - allerdings zu einem Preis, den wir heute noch gar nicht voll abschätzen können", so der Julius Bär-Präsident.

(AWP)