Das Ergebnis sei «enttäuschend», aber «Teil des Systems», sagte ein Anwalt des Klägers am Dienstag. Er rechne damit, dass der Fall in Kürze neu verhandelt werde. Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern erklärte nach dem Verfahren, sein Babypuder sei «sicher, enthält kein Asbest und verursacht keinen Krebs». Der Kläger Bob Sugarman hatte den Prozess im Namen seiner Ehefrau angestrengt und argumentiert, dass der auf Talkum basierende Babypuder von J&J bei seiner Frau Eierstockkrebs verursacht habe, an dem sie gestorben sei.

Der Konzern sieht sich wegen des Puders in den USA mit mehr als 50.000 Krebsklagen konfrontiert. Die Rechtsstreitigkeiten lagen etwa zwei Jahre lang auf Eis, nachdem J&J versucht hatte, sie durch die Übertragung der Haftung auf eine neu gegründete Gesellschaft im Rahmen eines Konkursverfahrens beizulegen. Die Gerichte lehnten jedoch zwei Insolvenzanträge ab, so dass die Verfahren im vergangenen Jahr wieder aufgenommen wurden. J&J strebt nach eigenen Angaben möglicherweise ein drittes Mal an, die Talkum-Fälle im Rahmen eines Insolvenzverfahrens beizulegen.

J&J hatte Verbrauchern und Investoren immer wieder versichert, dass das Babypuder sicher und asbestfrei sei. Im Jahr 2018 wurde der Konzern jedoch zu einer Strafe von mehr als 4,7 Milliarden Dollar verurteilt, nachdem 22 Frauen wegen Eierstockkrebs geklagt hatten, der durch das Puder verursacht worden sein soll. Die Strafe wurde später auf 2,12 Milliarden Dollar reduziert.

(Reuters)