Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Analysten erwarten bei Galderma einen Umsatz von 4,42 Milliarden Franken für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollte bei 1,01 Milliarden Franken liegen und der Reingewinn auf 448 Millionen Franken zu stehen kommen. Auf der anderen Seite dürfte sich die Marge von 23,1 auf 22,9 Prozent im Jahresvergleich rückläufig zeigen. 

Die Analysten wollen vor allem wissen, wie sich der US-Absatz mit dem Hoffnungsträger Nemluvio entwickelt hat. Dies, nachdem das Produkt auch für die zweite Indikation die Zulassung erhalten hatte. In der EU kam sie erst in diesem Jahr. Immerhin traut das Unternehmen dem Mittel einen Spitzenumsatz von mehr als zwei Milliarden US-Dollar zu.

Allerdings dürfte die Markteinführung von Nemluvio den Ausblick auf 2025 zumindest in puncto Profitabilität beeinflussen, heisst es beispielsweise bei Vontobel. Denn die Lancierung gehe mit Kosten einher. Bei der UBS sind die Experten zwar grundsätzlich auch positiv, führen allerdings Währungseffekte als mögliche Bremsklötze zu Feld. Zudem dürfte sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Auswirkungen möglicher kanadischer Handelszölle auf Cetaphil (in Kanada hergestellt) und die gesamte Branche der injizierbaren ästhetischen Produkte (alle Hauptakteure stellen ausserhalb der USA her) richten.

Von den Jahreszahlen selbst gehen die meisten Analysten davon aus, dass Galderma in etwa im Rahmen der eigenen Zielsetzung abschneiden und ein Umsatzplus zwischen 8 und 9 Prozent vorweisen wird.

Im Oktober bestätigte Galderma bei der Vorlage der Zahlen zu den ersten neun Monaten seine bisherige Guidance, wonach beim Umsatzwachstum ein währungsbereinigtes Wachstum von 8,8 bis 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet wird. Die währungsbereinigte Kern-EBITDA-Marge soll auf dem 2023er-Niveau ausfallen. Damals lag diese Kennzahl bei 23,1 Prozent.

Gefüllte Produkt-Pipeline

Zu den wichtigsten Nachrichte dürften die verschiedenen Zulassungen für den Hoffnungsträger Nemluvio (Nemolizumab) gelten. So hat Galderma noch im vergangenen Jahr von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung in der zweiten Indikation Neurodermitis erhalten. Die zur Behandlung von Patienten mit Prurigo nodularis war bereits im August erteilt worden. In der EU erhielt Galderma die Zulassung für beide Indikationen in einem Prozess Mitte Februar.

Aus der Forschungspipeline gab es ebenfalls Erfolge zu vermelden. All jenen Patienten, die durch die neuartigen Abnehm-Mittel deutlich Gewicht verloren haben, bietet Galderma eine Lösung gegen den mit dem Gewichtsverlust einhergehenden Volumenverlust im Gesicht. Konkret hat eine Studie die Vorteile von Restylane Lyft oder Contour in Kombination mit Sculptra untersucht. Erste Zwischenergebnisse nach drei Monaten aus dieser erstmalig durchgeführten Studie deuten darauf hin, dass diese Behandlungskombination das ästhetische Erscheinungsbild des Gesichts bei hoher Patientenzufriedenheit wirksam verbessere.

Auch zum Neuromodulator RelabotulinumtoxinA (Relfydess) hat das Unternehmen aus Zug neue Daten vorgelegt. Ergebnisse der "RELAX"-Studie hätten die hohe und anhaltende Wirksamkeit des Faltenmittels bestätigt. Dabei wurden Patienten mit mittelschweren bis schweren Zornesfalten behandelt.

Aktie im Höhenflug

Die Aktien von Galderma haben sich seit Jahresbeginn um rund 9 Prozent verteuert, nachdem der Titel im abgelaufenen Jahr 45 Prozent zugelegt hatte. Gemäss AWP-Analyser empfehlen Analysten den Titel von Galderma achtmal zum Kauf, dreimal mit Halten und keiner Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 105,8 Franken. 

(AWP/cash)