Dem Erfolg in ihrem Appartement in San Francisco folgte die Einstellung von 35 Mitarbeitern. Ihr Handelsvolumen schwoll auf 5 Prozent bis 10 Prozent des lokalen Volumens in Devisen aus Schwellenländern an. Als "grössere und bessere Firmen als wir" in das Segment drängten, diversifizierte Three Arrows in Aktien und Digitalwährungen, um sich 2018 schliesslich ganz auf Bitcoin & Co zu konzentrieren.

Inzwischen verfügt das Investmenthaus über ein Milliarden Dollar schweres Krypto-Portfolio und gehört damit zu den grössten Akteuren im Segment. Die jüngsten Verwerfungen sehen die Mittdreissiger gelassen. "30 Prozent unter den Hochs, das ist nun wirklich nicht viel", sagt Davies, der schon viele Volatilitätsspitzen gesehen hat. "Ich glaube nicht, dass das wirklich jemanden verschreckt hat."

Dank privatem Kryptohandel ausgesorgt

Die Preisspitzen, die dem jüngsten Krypto-Crash vorausgegangen waren, haben das Interesse am Markt enorm erhöht, bei Day-Tradern ebenso wie bei Bankern, wie es Davies und Zhu einmal waren. CNBC berichtete diesen Monat, dass der Chef des Handelsbereichs Schwellenländer bei Goldman Sachs seinem Arbeitgeber in London den Rücken gekehrt hat - Aziz McMahon hat dank privatem Kryptohandel ausgesorgt.

Wie reich Davies und Zhu mit ihren 34 Jahren inzwischen sind, wollen sie nicht sagen. Angesichts der sozialen Verwerfungen, die das Krypto-Boomjahr 2020 für die Masse der Menschheit angesichts der Corona-Krise brachte, empfehlen sie dasselbe auch anderen, die im Kryptosektor reich geworden sind.

In einer Pflichtmitteilung im Januar berichtete Three Arrows einen 5,6 Prozent-Anteil am 22 Milliarden Dollar schweren Grayscale Bitcoin Trust, den Barry Silbert für Kryptoinvestments gegründet hat. Die Beteiligung macht Three Arrows zum grössten Anteilseigner des Fonds. Im April könnte ihr Wert bei mehr als 2 Milliarden Dollar gelegen haben.

"Rapide steigenden Einsatz fossiler Energien"

Seither haben die Anteile am Bitcoin Trust 43 Prozent verloren, nachdem Tesla seine Autos nun doch nicht mehr gegen Bitcoin verkaufen will. Elon Musk hatte den "rapide steigenden Einsatz fossiler Energien" bei der Herstellung der Digitalwährung angeprangert. Davies geht allerdings nicht davon aus, dass diesbezügliche Bedenken für den Sektor insgesamt angebracht sind.

"Es gibt viele Kryptowährungen, die auf Proof-of-Stake basieren und damit sehr wenig Strom verbrauchen, wenn überhaupt", so Davies. "Das ist die Richtung, in die sich Krypto bewegt."

Beim diesem Ansatz richtet sich die Validierung der Transaktionen im digitalen Kassenbuch nach der Grösse der Positionen, die dabei agierenden Nutzer haben. Das vom Krypto-Pionier Bitcoin angewandte Proof-of-Work-Verfahren beruht dagegen auf komplexen mathematischen Problemen, deren Lösung dem Hersteller eine Menge Rechenleistung abverlangt mit entsprechendem Stromverbrauch.

Derzeit setzt der Fonds voll auf die zweitgrösste Kryptowährung. "Der gerade beste Weg, Bitcoin zu schlagen? Ganz einfach, Ethereum besitzen. Das ist mein ultimatives Ziel, Bitcoin zu übertrumpfen." In diesem Jahr hat $ETH in Dollar betrachtet 245 Prozent zugelegt. Für Bitcoin ging es 29 Prozent nach oben.

(Bloomberg)