Die Aktie von Dufry liegt seit Tagen gut im Markt. Das überrascht, gilt der Reisehandelskonzern aus Basel an der Schweizer Börse doch als eines der Sorgenkinder. Pandemiebedingte Reiseeinschränkungen haben dem Unternehmen ziemlich zugesetzt. Davon zeugt auch das vor gut einer Woche veröffentlichte Jahresergebnis, erlitt Dufry doch einen Milliardenverlust (cash berichtete).

Dufry gut für eine Belebung des Tagesgeschäfts gerüstet

Dass die Aktie alleine seit Freitag um 7 Prozent zulegen konnte, kommt allerdings nicht von ungefähr. In einem Kommentar von Goldman Sachs erhält sie nämlich einmal mehr Zuspruch. Die US-Investmentbank lobt nicht nur die kostenseitigen Fortschritte, sondern auch die in der Vergangenheit eingeleiteten Massnahmen zur Stärkung der Bilanz.

In Erwartung einer mittelfristigen Belebung des Tagesgeschäfts empfiehlt Goldman Sachs die Dufry-Aktie neuerdings mit einem 12-Monats-Kursziel von 70 (zuvor 61) Franken zum Kauf. Weiteres Aufwärtspotenzial verspreche auch die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Online-Giganten Alibaba.

Und es ist nicht die einzige Kaufempfehlung aus dem amerikanischen Raum. Keine 24 Stunden zuvor meldete sich schon die Bank of America Merrill Lynch zu Wort. Auch sie rät bei Dufry zum Einstieg, neuerdings sogar mit einem Kursziel von 75 (zuvor 70) Franken. Die US-Investmentbank gewinnt den jüngsten Aussagen der Firmenverantwortlichen vorwiegend positive Aspekte ab. Dazu zählt, dass diese die Gewinnschwelle schon bei 60 Prozent des Jahresumsatzes aus dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie erreichen wollen.

Bei 70 Prozent des damaligen Umsatzes wäre gar mit einem Ende der Barmittelverbrennung, im Englischen spricht man auch von einem sogenannten "Cash Drain", zu rechnen. Für die Bank of America Merrill Lynch steht deshalb fest, dass die Gewinnerwartungen für die Jahre nach 2021 wohl noch immer zu tief angesetzt sind.

Aktie in diesem Jahr gut unterwegs

Anders als die beiden US-Investmentbanken sind die hiesigen Banken deutlich zurückhaltender. Die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sind sich für einmal einig und stufen die Dufry-Aktie beide nur mit Neutral ein. Damit sprechen sie auch der Zürcher Kantonalbank sowie der Bank Vontobel aus der Seele.

Nach einem enttäuschenden Börsenjahr 2020 blicken die Aktionärinnen und Aktionäre von Dufry wieder nach vorn. Seit Jahresbeginn konnte die Aktie des Reisehandelskonzerns mit einem Kursplus von fast 23 Prozent kräftig Boden gutmachen.