Die Terrorbedrohung in der Schweiz sei aber nach wie vor erhöht, wie der NDB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekanntgab. Vor dem Hintergrund möglicher Anschlagspläne hatten die deutschen Behörden die Sicherheitsmassnahmen rund um den Kölner Dom verstärkt. Auch in Wien gelten an Heiligabend verschärfte Sicherheitsvorkehrungen.

Für die Schweiz habe sich die Beurteilung der Terrorbedrohung nicht geändert, so der NDB am Sonntag. Die Schweiz gehöre zur westlichen, von Dschihadisten und Dschihadistinnen als islamfeindlich eingestuften Welt und stelle damit aus deren Sicht ein legitimes Ziel für Terroranschläge dar. Zu konkret betroffenen Kantonen, Regionen oder Städten in der Schweiz äusserte sich der NDB nicht.

Nach Beurteilung des NDB sind aber andere Staaten exponierter als die Schweiz, insbesondere solche, die sich militärisch an internationalen Koalitionen gegen den «Islamischen Staat» beteiligen oder von dschihadistisch inspirierten Personen als besonders islamfeindlich wahrgenommen werden.

Bedrohung durch Extremismus

Das plausibelste Terrorszenario für die Schweiz sei derzeit ein dschihadistischer Gewaltakt, der von einer dschihadistisch inspirierten einzelnen Person verübt wird. Nach Einschätzung des NDB würde sich dieser Angriff gegen schwach geschützte Ziele wie beispielsweise Menschenansammlungen richten und geringe logistische und organisatorische Mittel erfordern.

Ausserdem könnten der Angriff der Hamas auf Israel und der Krieg in Nahost auch die Sicherheit jüdischer und israelischer Interessen in der Schweiz tangieren, so der NDB weiter. Jüdische und auch muslimische Einrichtungen seien bereits seit einigen Jahren einer erhöhten Bedrohung durch Terrorismus und gewalttätigen Extremismus ausgesetzt.

(AWP)