Die Aktien von Geberit bauen ihre Verluste weiter aus und notieren am Donnerstag 1,2 Prozent tiefer auf 605,60 Franken. Damit beträgt der Verlust seit Anfang August rund 2,5 Prozent. Auf Jahressicht resultiert nach wie vor eine positive Kursbilanz (+19 Prozent). 

Bereits gestern hatten die Titel nach den Halbjahreszahlen zeitweise fast 3 Prozent eingebüsst. Mit den vorgelegten Zahlen zum ersten Semester hat der Sanitärtechnikkonzern die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllt. Das erste Halbjahr sei geprägt gewesen durch einen Volumenanstieg, starke Währungsverluste und auf dem Niveau des Vorjahres gehaltene operative Margen, hiess es zum Geschäftsverlauf. Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr vermochte keine Euphorie auszulösen. Nach der starken Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf nahmen Investoren erste Gewinne mit.

Für Unsicherheit sorgt zudem wohl die Uneinigkeit der Analysten. Während Octavian und Barclays ihre Kursziele am Donnerstag anheben, sieht Kepler Cheuvreux den fairen Wert der Aktie nur noch bei 635 Franken, statt wie zuvor bei 650 Franken. Auch das Rating passt der Analyst nach unten an auf Hold. 

Noch markanter scheint jedoch, dass der Kepler-Experte die Aktie aus seiner Liste der Schweizer Top-Picks streicht. Die Anpassungen nehme er nach der guten Entwicklung der Aktie und der deutlichen Outperformance gegenüber wichtigen Benchmarks seit seiner Heraufstufung Ende November 2024 vor, so der Analyst. Sein moderates Erholungsszenario für das organische Umsatzwachstum des Sanitärtechnikkonzerns sowie die daraus resultierende Margenentwicklung seien seines Erachtens nun weitgehend eingepreist.

Octavian und Barclays sind da ähnlich eingestellt. Barclays erhöht zwar das Kursziel für Geberit um 10 Franken auf 530 und belässt die Einstufung auf «Underweight», merkt jedoch an, dass das Marktumfeld insgesamt verhalten sei und dass der operative Hebel begrenzt ist und die jüngste Erholung bereits in den Kursen eingepreist erscheine.

Auch Octavian erhöht das Kursziel für Geberit auf 495 von 454 Franken und belässt die Einstufung auf «Hold». Die Halbjahreszahlen des Sanitärtechnikkonzerns fielen laut dem Analysten Alessandro Foletti solide aus - aufgrund der Bewertung bleibe er jedoch zurückhaltend und stufe die Aktie weiterhin neutral ein.

Damit resultieren unter den 19 bei AWP erfassten Analysten neuerdings acht Kaufempfehlungen, sowie jeweils fünf Halten- und Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel kommt bei 580,88 Franken zu stehen.

(cash)