Konkret rechnet die Alpiq beim operativen Geschäftsergebnis 2025 mit Einbussen zwischen 140 und 160 Millionen Franken. Die Axpo erwartet einen Minderertrag von 150 bis 170 Millionen Franken, verteilt auf die beiden Geschäftsjahre 2024/2025 und 2025/2026. Dies teilten die beiden Unternehmen am Freitag mit.

Grund dafür ist, dass sich das Wiederanfahren des Kernkraftwerks voraussichtlich um weitere sechs Monate bis Ende Februar 2026 verzögern wird. Alpiq und Axpo sind an dem Werk massgeblich beteiligt.

Das KKG ist seit dem 24. Mai nicht mehr am Netz. Der Betreiber wurde damals dazu beauftragt, Nachweise zur möglichen Überlastung im Speisewasser-Rohrleitungssystem zu erbringen. Vor Wiederaufnahme der Produktion ist eine Prüfung und Freigabe durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) nötig.

Produktionsausfall von fast 6 Terawattstunden

«Es hat sich herausgestellt, dass diese Nachweisführungen mehr Zeit in Anspruch nehmen und punktuelle Verstärkungsmassnahmen im Speisewassersystem erforderlich sind», schreibt das KKG nun. Der Zustand der Anlage sei aber gut. Ein Rohrbruch im nicht-nuklearen Teil der Anlage könne dank dem guten Zustand der Leitungen für die nächsten Jahrzehnte «praktisch ausgeschlossen» werden. 

Über die gesamte Periode (Ende Juni 2025 bis Ende Februar 2026) wird laut der grössten KKG-Aktionärin Alpiq ein Produktionsausfall von insgesamt fast 6 Terawattstunden erwartet. Der entgangene Ertrag summiere sich für alle Aktionäre zusammen auf gegen 500 Millionen Franken, rund 200 Millionen davon betreffen Alpiq.

Das KKG erzeugt pro Jahr rund 8 Milliarden Kilowattstunden Strom und deckt damit etwa 13 Prozent des schweizerischen Stromverbrauchs ab. Das Kernkraftwerk nahm den kommerziellen Betrieb im Jahr 1979 auf. Hauptaktionär ist Alpiq (40 Prozent), gefolgt von Axpo Power (25 Prozent), der Axpo-Tochter CKW (12,5 Prozent), der Stadt Zürich sowie Energie Wasser Bern (EWB).

ls/jb

(AWP)