Die Aktie von Meyer Burger konnte in den letzten Tagen Boden gutmachen und sich über 23 Rappen einpendeln. Dass sich in Deutschland mit RWE und Energie Baden-Württemberg zwei grosse Stromanbieter in einem Brief an das deutsche Wirtschaftsministerium für Hilfen für die heimische Solarindustrie stark machen, verhalf der Aktie bislang nicht zu Anschlusskäufen.

Das könnte sich im Hinblick auf nächste Woche ändern, wenn man einem Kommentar der US-Investmentbank Jefferies Glauben schenken will. Am Mittwoch soll im deutschen Bundestag nämlich das Hilfspaket für die Solarindustrie zur Sprache kommen. Wie der Autor schreibt, tappt er diesbezüglich zwar etwas im Dunkeln. Denn der Öffentlichkeit wurden bisher noch keine Dokumente hierzu zugänglich gemacht.

Dennoch erhofft sich der Jefferies-Analyst zumindest ein klares Bekenntnis der Ampel-Koalition in Sachen Energiewende und Investitionen in den Klimaschutz. Ausserdem verspricht er sich wertvolle Erkenntnisse rund um das Hilfspaket, etwa was den zeitlichen Aspekt anbetrifft.

Wie realistisch sind die Kursziele der Banken noch?

Seines Erachtens zeigen die politischen Diskussionen in Berlin und auf europäischer Ebene in Brüssel seit wenigen Wochen in die richtige Richtung. Bei Jefferies wird die Meyer-Burger-Aktie deshalb wie bis anhin mit "Buy" und einem Kursziel von 75 Rappen zum Kauf angepriesen.

Mit dieser Kaufempfehlung befindet sich die US-Investmentbank in guter Gesellschaft. Auch andere Banken, darunter etwa die Deutsche Bank, Mirabaud Securities oder Goldman Sachs, preisen die Aktie zum Kauf an.

Goldman Sachs traut ihr auf einen Anlagehorizont von 12 Monaten sogar Kurse von bis zu 89 Rappen zu. Das entspräche aus heutiger Sicht mehr als einer Kursvervierfachung. Börsenbeobachter halten das jedoch für nicht allzu realistisch.

Kursentwicklung der Meyer-Burger-Aktien seit Anfang dieses Jahres (Quelle: www.cash.ch)

Noch im Frühsommer schien die Welt für die Aktionärinnen und Aktionäre von Meyer Burger in bester Ordnung. Doch dann sprach das Solarunternehmen im Juli eine Gewinnwarnung aus, nachdem chinesische Billiganbieter den europäischen Markt mit Billigmodulen geflutet und für Preisdruck gesorgt hatten. Mit der Warnung kassierte Meyer Burger auch gleich die diesjährigen Gewinnvorgaben.

Beides kam nicht gut an und liess den Aktienkurs seither um mehr als 60 Prozent einbrechen. Ende November wurden sogar erstmals seit kurz nach der Kapitalerhöhung vom Sommer 2020 wieder Kurse unter 20 Rappen bezahlt. Umso mehr ist die Aktie dringender denn je auf neue Kursimpulse angewiesen.