Die EZB wird im Kampf gegen die hohe Inflation aus Sicht des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot ihren Kurs der Zinserhöhungen auch in den kommenden Monaten fortsetzen. "Ich denke, dass wir mindestens noch bis zur Mitte des Jahres im Straffungsmodus sein werden", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos dem Sender CNBC. Die Euro-Notenbank habe bewusst mehrere Schritte nach oben um jeweils 50 Basispunkte für die kommenden Monate in Aussicht gestellt.

Aus Sicht von Knot schätzen die Finanzmärkte die künftigen Zinserhöhungen möglicherweise nicht angemessen ein. "Die Marktentwicklungen, die ich in den letzten Wochen gesehen habe, sind nicht unbedingt willkommen", führte er aus. Investoren hatten zuletzt ihre Erwartungen zu künftigen Zinserhöhungen etwas zurückgenommen. "Ich glaube nicht, dass sie mit einer rechtzeitigen Rückkehr der Inflation in Richtung zwei Prozent vereinbar sind", sagte Knot dem Sender.

Die EZB hat die Zinsen seit Juli 2022 bereits viermal angehoben - zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zu dem Zeitpunkt weitere Zinserhöhungen im Umfang von jeweils 0,50 Prozentpunkten signalisiert. Am Mittwoch hatte der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau diese Aussage der EZB-Präsidentin als noch weiterhin gültig bezeichnet.

(Reuters)