Das KOF Institut sagt für 2026 ein Wachstum des Bruttoinlandprodukt (BIP real, ohne internationale Sportereignisse) von 1,1 Prozent voraus, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Das ist zwar ein höherer Wert als die bisher prognostizierten 0,9 Prozent. Von einem durchschnittlichen Wachstum, das laut Experten bei 1,8 Prozent liegt, ist er aber meilenweit entfernt.
Die Experten der Hochschule sprechen denn auch von «trüben Aussichten» für die Schweizer Wirtschaft. Zwar habe der Deal mit den USA, dank dem die US-Zölle für Schweizer Waren auf 15 von 39 Prozent sinken, zu einer handelspolitischen Entlastung geführt. Gleichzeitig habe sich aber das internationale Umfeld leicht verschlechtert.
Wo bleibt das Fiskalpaket?
Im Euroraum etwa sei das Wachstum im dritten Quartal schwach gewesen, und in Deutschland werde sich das Fiskalprogramm wohl weiter verzögern, so die Konjunkturforscher. Schlechte Nachrichten gebe es auch aus den USA, wo es diverse Signale für eine konjunkturelle Abschwächung gebe. Gleichzeitig halte die chinesische Nachfrageflaute an.
All dies führt laut den Auguren dazu, dass die Unternehmen nur zurückhaltend investieren. Und auch das Baugewerbe komme nicht auf Touren.
Reallöhne steigen immerhin
Immerhin bleibe der private Konsum eine Stütze der Konjunktur, heisst es weiter. Und die Chancen stehen dank weiterer Reallohnzuwächse gut, dass dies auch so bleibt. Für Reallohnzuwächse spricht laut dem KOF Institut ein etwas verlangsamtes Lohnwachstum in Kombination mit einer sehr tiefen Teuerung von 0,3 Prozent. Bei der Arbeitslosigkeit sehe es ausserdem nicht allzu düster aus: Sie dürfte nur noch leicht auf 3,1 Prozent steigen.
Die Experten gehen davon aus, dass es nach 2026 besser wird. So sagen sie für 2027 ein Wachstum von 1,7 Prozent voraus (bisher: +1,6 Prozent). Allerdings betonen sie gleichzeitig auch, dass die Prognoserisiken «mehrheitlich abwärtsgerichtet» seien. Für das ablaufende Jahr 2025 lautet die BIP-Prognose unverändert auf 1,4 Prozent.
(AWP)
