Die Credit Suisse führte am Dienstagmorgen für Schweizer Grosskunden wie Pensionskassen einen 45-minütigen Webcast durch, geleitet von CS-Schweiz-Chef André Helfenstein und von Roger Suter, Leiter Private Banking Schweiz der Bank. Das berichtet Bloomberg und bestätigen Vermögensverwalter, mit denen cash.ch Kontakt hatte. Dabei ging es darum, die Schweiz-Kunden der Bank zu überzeugen, beim Institut zu bleiben.
"Wir möchten Sie ermutigen, Ihre Konten bei uns zu führen. Sie kennen uns und unseren Service", sagte Helfenstein laut Bloomberg im Call mit den Kunden.
In der Schweiz wurden nach der forcierten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS Bedenken laut wegen des neu entstandenen "Bankenmonsters", das wegen Grössenvorteilen und Marktgewicht in vielen Bereichen den Wettbewerb im heimischen Markt dominieren könnte. Institutionelle Investoren haben auch schon öffentlich angekündigt, ihre Vermögensaufteilung nach Mandaten neu aufzustellen, um Klumpenrisiken aus dem Weg zu gehen.
Konkurrenten von UBS und Credit Suisse wittern deshalb Möglichkeiten, dass Kunden von der Credit Suisse oder von der UBS zu ihnen wechseln werden.
Die Kombination der beiden grössten Banken der Schweiz werde den Bankensektor in der Schweiz in einem profundem Mass verändern, schreibt auch die Ratingagentur Fitch am Dienstag. Die Übernahme werde einen übergrossen Akteur im Inland schaffen, der etwa doppelt so gross wie grösster Konkurrent sein werde mit einem Pro-Forma-Marktanteil von rund 30 Prozent der inländischen Einlagen und 25 Prozent der inländischen Kredite, so Fitch. "Wir erwarten, dass die Schweizer Inlandbanken von Privat- und Firmenkunden profitieren werden, die ihr Banking diversifizieren möchten", so Fitch weiter.
Die Credit Suisse fügte im Conference Call am Dienstag laut Bloomberg an, dass es viel Konkurrenz gebe in der Schweiz, "und die wird mit der Fusion von UBS und Credit Suisse nicht verschwinden".
(cash)