Der am Mittwoch veröffentlichte CS-CFA-Indikator verschlechterte sich im Juli nur leicht auf -32,6 Punkte von zuvor -30,8 Punkten. Im März war der Index im Zuge der Turbulenzen im Bankensektor auf -41,3 Zähler abgeglitten.

Damit notiert das Stimmungsbarometer der Schweizer Finanzanalysten nun bereits den siebzehnten Monat in Folge unter null und weist damit seit über einem Jahr auf einen konjunkturellen Abschwung hin. Die Stimmung bleibe auch gedrückt, und die Zeichen stünden auf Eintrübung.

Trübe Aussichten für Exportpartner

So konnten weder die zuletzt robusten US-Wirtschaftsdaten, noch die weiterhin soliden Arbeitsmärkte bei den befragten Finanzanalysten einen Stimmungswechsel herbeiführen. Auch für die wichtigsten Exportpartner der Schweiz - die Eurozone und die USA - bleiben die Aussichten gedämpft. Folglich sinken auch die Exporterwartungen erneut.

Dies könnte nicht zuletzt auch an den Zentralbanken liegen, heisst es in der Mitteilung weiter. Denn in den Augen der Analysten sind die grössten Zentralbanken mit ihrer Arbeit noch nicht am Ende.

Für die US-Notenbank rechnet demnach knapp über die Hälfte der Befragten mit mindestens einer weiteren Zinserhöhung. Dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) nochmals an der Zinsschraube drehen, ist noch gewisser und wird von fast drei Vierteln der Finanzanalysten erwartet.

Inflationserwartungen sinken

Etwas rückläufig sind unterdessen die mittelfristigen Inflationserwartungen. So rechnen die Experten mehrheitlich in allen Regionen mit einem weiteren Rückgang der Teuerung.

In einer Sonderfrage wollte die CS noch wissen, wo die Inflation nach Ansicht der Experten zum Liegen kommen könnte. Für das laufende Jahr rechnet nicht ganz die Hälfte der befragten Finanzanalysten mit einer durchschnittlichen Inflationsrate zwischen 1 und 2 Prozent in der Schweiz. Die übrigen Experten erwarten sie höher: 42 Prozent sehen sie zwischen 2 und 3 Prozent, ein kleiner Teil der Teilnehmer sogar noch höher.

Insgesamt sind die Inflationserwartungen gesunken. Die Durchschnittsprognose der Analysten für das Jahr 2023 ist von 2,6 Prozent im April auf aktuell 2,3 Prozent gefallen. Auch für das Jahr 2024 sind die Inflationserwartungen gedämpfter als im Vorquartal. So liegt die durchschnittliche Prognose nun bei 1,8 Prozent und damit im Zielband der SNB. Im April hatte die Mehrheit sie noch auf 2 Prozent prognostiziert.

An der Befragung, welche zwischen dem 13. und 20. Juli stattfand, nahmen laut den Angaben 43 Analysten teil.

(AWP)