Das Barometer für das Konsumklima in der Euro-Zone kletterte um 0,1 Punkte auf minus 17,4 Zähler, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 16,8 Zähler erwartet. Das Barometer verharrt damit unter seinem langjährigen Durchschnittswert. Auf die Verbraucherlaune drücken insbesondere die hohen Lebenshaltungskosten im Euroraum, die die Kaufkraft der Bürger schmälern.

Die Inflation im Euro-Raum hat im April wieder leicht zugelegt, womit die EZB an der Zinsfront weiter unter Zugzwang steht. Die Verbraucherpreise stiegen binnen Jahresfrist um 7,0 Prozent, nach 6,9 Prozent im März und 8,5 Prozent im Februar. In Deutschland lag sie im April bei 7,2 Prozent, nach 7,4 Prozent im März.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte am Montag, die Energiepreise gingen wieder zurück und damit habe auch die Inflation ihren Höhepunkt überschritten. Sie sei aber "noch immer viel zu hoch". Auch 2024 werde sie noch oberhalb von zwei Prozent liegen. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir die Null-Inflationszeit so schnell wieder bekommen werden."

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat weitere Schritte angekündigt, um die Inflation mittelfristig zum Zielwert der Notenbank von 2,0 Prozent zu drücken. Volkswirte rechnen einer Reuters-Umfrage zufolge bei den Zinstreffen der EZB im Juni und Juli mit weiteren kleinen Anhebungen um je 0,25 Prozentpunkte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit der Zinswende im Juli 2022 die Schlüsselsätze bereits sieben Mal in Folge um insgesamt 3,75 Prozentpunkte angehoben. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen, liegt mittlerweile bei 3,25 Prozent.

(Reuters)