In den vier kriegszerstörten ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson gewannen die vom Kreml unterstützten Kandidaten am Sonntag nach offiziellen russischen Angaben mit mehr als 70 Prozent der Stimmen grosse Mehrheiten. Genaue Zahlen zur Wahl wurden zunächst nicht veröffentlicht. Russland hatte die vier ukrainischen Gebiete im vergangenen Jahr in einer von der Regierung in Kiew und ihren Verbündeten als illegal bezeichneten Annexion zu seinem Staatsgebiet erklärt. Keine der vier Regionen wird vollständig von der russischen Armee kontrolliert.
Es bestehen jedoch erhebliche Zweifel an einem freien und Verlauf der Wahlen. Fälle von Wahlmanipulation in vielen Teilen des Landes zeigten, dass «dies keine echten Wahlen sind», sagte Stanislaw Andrejtschuk, Ko-Vorsitzender von Golos, einer Wählerrechtsorganisation, die von der russischen Regierung als «ausländischer Agent» bezeichnet wird. Oppositionskandidaten seien verhaftet und ihre Autos verwüstet worden. In einem Fall seien Wahlbeobachtern Einberufungsbescheide des Militärs zugestellt worden. «Sie tun absolut unvorstellbare Dinge». Starke Kandidaten, darunter einige von Russlands grösster Oppositionspartei, der Kommunistischen Partei, seien von den Behörden an der Kandidatur gehindert worden.
(Reuters)