Der Düsseldorfer Energieversorger will damit den erwarteten Verlust von 40 Milliarden Euro abfedern, den er zu schultern hat, weil verlorene russische Lieferungen durch teureres Gas ersetzt werden müssen.

Das Unternehmen hat bereits mehrere Interessenten, darunter etwa die Vitol-Gruppe, und ein Verkauf könnte bereits in diesem Jahr vereinbart werden, so mit der Angelegenheit vertraute Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Uniper produziert in der Raffinerie im Hafen des Emirats Fudschaira Schiffskraftstoff mit einer Kapazität von 80'000 Barrel pro Tag.

Uniper gehört zu den Energieunternehmen, die am stärksten vom Wegfall der russischen Gaslieferungen betroffen sind, und benötigt deshalb ein umfangreiches Rettungspaket der Bundesregierung, das bis Ende 2022 zur Verstaatlichung des Unternehmens führen wird. 

Als grösster Importeur gilt das Unternehmen als überlebenswichtig für die deutsche Energieversorgung, und sein Kollaps könnte einen Dominoeffekt auf den gesamten Sektor haben. Die Veräusserung von Vermögenswerten könnte dem Unternehmen helfen, dringend benötigte Barmittel zu beschaffen.

Fudschairah liegt am Golf von Oman und ist der Standort für mehrere Lagereinrichtungen mit Tanks für Rohöl und Raffinerieprodukte. Die Abu Dhabi National Oil betreibt eine Pipeline zum Hafen und verlädt ihr Murban-Rohöl von Fudschairah aus. Die Raffinerie von Uniper befindet sich auf dem Gelände eines Öllagerterminals, das teilweise der Vitol-Gruppe und Adnoc gehört.

Uniper lehnte eine Stellungnahme ab, Vitol war nicht sofort für eine Stellungnahme zu erreichen.

(Bloomberg)