Die Verluste bei anderen Digitalwährungen waren gestern noch stärker als bei Bitcoin: Ethereum -12,5 Prozent, Polkadot -27 Prozent, Solana -33 Prozent, Avalanche -37 Prozent. Und auch am Donnerstag geht die Talfahrt mit neuen Kursverlusten weiter.

"Der Zusammenbruch von UST untergräbt das Vertrauen in alle Liquiditätsprotokolle", erklärte Aaron Brown, früherer Risikomanager bei AQR Capital Management, der inzwischen für Bloomberg Opinion schreibt, mit Blick auf TerraUSD. "Wenn UST scheitern kann, kann das vielleicht auch Aave", sagte er bezogen auf die Krypto-Kreditplattform. "Ähnlich wie bei der Pleite von Bear Stearns, die die Aufmerksamkeit der Leute darauf lenkte, ob Lehman scheitern würde".

Zweifel im Kryptoland

"Wird der Markt durch die Geschehnisse bei Terra beunruhigt? Die Antwort ist ja", sagt Craig W. Johnson, Chef-Markttechniker bei Piper Sandler, im Telefoninterview. "Geldmarktfonds sind wichtig für Investoren und im Moment steht der drittgrösste Geldmarktfonds im Kryptoland im Zweifel".

Die Stimmung am Kryptomarkt leidet zudem unter der hohen US-Inflation, die auf aggressive Zinserhöhungen hindeutet - ein ungünstiges Umfeld für Risikoanlagen. "Am gesamten Kryptomarkt herrscht extreme Angst", konstatiert Marcus Sotiriou, Analyst beim britischen Digital-Asset-Broker GlobalBlock.

Erhöhte Coin-Verkäufe

Für Bitcoin sei der Bereich um 30'000 Dollar eine "besonders sensible Zone" gewesen, schrieb James Malcolm, Leiter der Devisen- und Kryptoanalyse bei der UBS. An diesem Punkt werde die Mining-Ökonomie negativ, was möglicherweise zu erhöhten Coin-Verkäufen durch diese wichtige Segment von Akteuren führen werde.

(Bloomberg)