Die Regierung in Havanna erwägt dazu eine Reihe von Schritten, um das Geschäftsklima einfacher, agiler und transparenter zu gestalten, wie der Minister für ausländische Investitionen, Oscar Pérez-Oliva Fraga, am Dienstag sagte. Investoren sollen demnach künftig in Dollar wirtschaften, Mitarbeiter direkt einstellen und Immobilien kaufen dürfen. Zudem sollen sie bei Bedarf ihren eigenen Treibstoff importieren können.

Die geplanten Massnahmen wären eine weitere Abkehr von dem streng kontrollierten Wirtschaftsmodell nach sowjetischem Vorbild. Bislang schrecken eine starke Bürokratie, die Pflicht zur Nutzung der Landeswährung Peso und Beschränkungen bei der Gewinnrückführung viele ausländische Firmen ab. Die aktuelle Lage mit stundenlangen täglichen Stromausfällen, dem Ausbruch von durch Mücken übertragenen Krankheiten, einem Verfall des Peso und einer Rekordabwanderung hat das Investitionsklima weiter verschlechtert.

Kuba hatte bereits 2014 ähnliche Massnahmen angekündigt, als sich die Beziehungen zu den USA unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama verbesserten. Die Aussichten sind derzeit jedoch weniger optimistisch. Die Regierung unter Präsident Donald Trump hat die Sanktionen gegen den kommunistisch geführten Inselstaat verschärft. Wurden ausländische Investitionen unter dem früheren Staatschef Fidel Castro noch als notwendiges Übel angesehen, gelten sie heute als wichtiger Bestandteil der Entwicklungspläne des Landes.

(Reuters)