Die Titel von Burckhardt Compression verlieren am Dienstag bis 11.30 Uhr 2,9 Prozent auf 530 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,6 Prozent nachgibt. Seit drei Jahren bewegt sich der Titel seitwärts. Über zehn Jahre seit dem Börsengang resultiert ein Kursplus von 70 Prozent. Mitte August 2025 wurde noch ein Allzeithoch von 730 Franken erreicht.  

Mit den am Dienstag vorgelegten Halbjahreszahlen des Geschäftsjahres 2025/26 hat Burckhardt die Erwartungen beim Umsatz erfüllen können. Allerdings hat die Firma aus Winterthur in diesem Zeitraum deutlich weniger Aufträge erhalten als im Vorjahreszeitraum. Diese fielen deutlich unter den Erwartungen aus. 

Burckhardt Compression konnte im ersten Halbjahr ein stabiles Ergebnis auf Stufe Umsatz, Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sowie Reingewinn präsentieren, das durch den hohen Auftragsbestand per 31.03.2025 gestützt worden ist, schreibt der zuständige Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Entsprechend wurde auch die Guidance für das laufende Jahr bestätigt. Der Fokus des heutigen Halbjahresergebnisses dürfte jedoch auf der Entwicklung des Bestellungseingangs liegen, der mit rund 23 Prozent deutlich unter den Erwartungen lag respektive rund 15 Prozent unter der ZKB-Erwartung.

Dieser stelle die Basis für das künftige Wachstum dar und habe nun im ersten Halbjahr aufgrund des schwierigen Marktumfelds einen deutlichen Abschwung aufgezeigt - insbesondere im Bereich Petrochemie und Chemie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2025 von rund 17x scheine die Aktie fair bewertet, so der ZKB-Experte. Die Einstufung lautet weiterhin «Marktgewichten».

Der Vermögensverwalter Vontobel verweist in einem Kommentar auf die Erwartung eines höheren Auftragseingangs im zweiten Halbjahr. Burckhardt sehe sich erwartungsgemäss kurzfristigen Herausforderungen bei der Auftragslage gegenüber. Allerdings konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr eine Verbesserung verzeichnen, was auf eine deutlich höhere Nachfrage im zweiten Halbjahr hindeuten würde, sollte sich dieser Trend fortsetzen.

Die Umsetzung sei weiterhin solide, mit einer hervorragenden Kostenkontrolle in einem schwierigen Umfeld mit ungünstigen Wechselkursen. Burckhardt bleibe mittelfristig in den Bereichen traditionelle Energie und Dekarbonisierung - sprich Solarenergie, Wasserstoff, Ammoniak und E-Kraftstoffe - gut positioniert. Vontobel empfiehlt die Aktien mit einem Kursziel von 820 Franken zum Kauf. Das ergibt ein Aufwärtspotenzial von 55 Prozent. 

Gemäss AWP-Analyser stufen vier Analysten den Valor mit «Kaufen» und vier mit «Halten» ein. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 735 Franken.

(cash)