Die Aktien von Sandoz, dem einzigen börsenkotierte Generikahersteller in Europa, steigen am Dienstag im frühen Handel um 0,36 Prozent auf 35,91 Franken. Sie setzen damit den leichten Aufwärtstrend der letzten Tage fort - nachdem sie ab Ende August von knapp 38 auf 35 Franken gefallen waren.

Rückenwind erfährt das Unternehmen aus Rotkreuz durch eine positive Einschätzung des Brokers Octavian. Die zuständige Analystin nimmt die Abdeckung mit einem «Buy»-Rating auf und veranschlagt das Kursziel mit 45 Franken. Es bedeutet 16 Prozent Aufwärtspotenzial gegenüber dem bisherigen Rekordhoch, das bei 38,79 Franken Ende Juli erreicht wurde. 

Die Expertin hält die Marktgrundlagen für attraktiv und sieht für Sandoz interessante Wachstumschancen, die auf dem starken Produktportfolio und der reichhaltigen Pipeline basierten. Das Unternehmen verfüge als eines von wenigen über ein starkes Portfolio, und zwar sowohl bei den Generika als auch bei den Biosimilars.

Angesichts der reichhaltigen Pipeline sei die Visibilität für das von Sandoz angestrebte Wachstum in den Jahren 2023 bis 2028 im mittleren einstelligen Bereich hoch, schreibt die Analystin weiter. Wachstumschancen im mittleren zweistelligen Bereich sieht sie angesichts der jüngsten und kommenden Markteinführungen von Biosimilars.

Bereits am Montag hatte der Experte der Investmentbank Barclays das gleiche Preisziel - 45 Franken - ausgerufen. Weitere positive Einschätzungen stammen aus der vergangenen Woche mit Preiszielen zwischen 34 und 42 Franken. Sämtliche Analystenprognosen laufen im Schnitt auf ein Zwölf-Monate-Kursziel von 39,87 Franken hinaus. Dieses liegt zwar tiefer als die Vorgaben von Octavian und Barclays. Es impliziert aber ebenfalls ein neues Rekordhoch. Zudem zeigen sich die Experten praktisch durch die Bank weg überzeugt von den Sandoz-Papieren: Neben 18 Kaufempfehlung gibt es drei «Halten» und keine Verkaufsempfehlung.

Die Sandoz-Aktie erlitt nach dem Investorentag vom 3. September einen Rückschlag. Offenbar hatten Investoren mehr erwartet und es kam zu Gewinnmitnahmen. Für etwas Verstimmung sorgte aber auch, dass die Einführung eines Biosimilars für Tysabri in den USA erst in 2025 stattfinden wird und dass die in 2025 anfallenden Abspaltungskosten von Novartis 200 Millionen Dollar höher als geplant ausfallen.

Das vom Pharmakonzern Novartis abgespaltene Unternehmen ging im Oktober 2023 an die Börse. Der Eröffnungskurs betrug 24 Franken - ein Wert, der schon am ersten Handelstag übertroffen wurde.

(cash)