Die Swatch-Inhaber-Aktie hat im vergangenen Jahr 16 Prozent zugelegt, nachdem sie bis Mitte Jahr deutlich höher gestiegen war. Seit Jahresanfang hat der Kurs 1,3 Prozent abgegeben, was allerdings auch an der schelchten Anlagestimmung an den Märkten liegt.
Swatch ist abhängig von der Weltkonjunktur im Allgemeinen und der Situation in China, dem grössten Uhrenmarkt der Welt, im Speziellen. Manche sehen in Swatch eine hervorragende "Value"-Aktie, andere trauen dem Unternehmens an der Börse wegen dessen Anfälligkeit nicht. Ausserdem, so eine Kritik, stellt Swatch vor allem traditionelle Uhren und keine markterobernden Smartwachtes her.
Nun aber heben die Anlaystinnen und Analysten bei Barclays, Goldman Sachs und Bernstein nach der jüngsten Zahlenvorlage das Kursziel an. Swatch, derzeit zu 286,10 Franken gehandelt, kann laut Barclays auf 405 Franken steigen. Goldman Sachs sieht den Preis gar bei 430 Franken. Bernstein spricht von 370 Franken. Alle drei Banken empfehlen den Kauf respektive versehen Swatch mit einem Outperform-Rating. Die Credit Suisse wiederum senkt das Kursziel zwar von 375 auf 360 Franken, behält aber ebenfalls Outperform bei.
Die Absatztrends seien ermutigend und sie hebe ihre Schätzungen für das organische Wachstum an, schreibt CS-Analystin Ling Xie. Auch hätten sich die Sparmassnahmen ausbezahlt und die Margen lägen wieder über dem Vorkrisenniveau. Die Reduktion des Kursziels begründet die Expertin mit zuletzt tieferen Bewertungen im Sektor.
«Mehr Aktionärsfreundlichkeit würde Bewertungsabschlag reduzieren»
Das starke Wachstum im vergangenen Jahr habe sich auch 2022 fortgesetzt, schreibt Goldman-Sachs-Analystin Louise Singlehurst. Die Gewinnentwicklung habe dank der Sparmassnahmen die Konsenserwartungen um 10 Prozent übertroffen. Die Titel würden weiterhin mit einem Abschlag gegenüber dem Sektor gehandelt, so die Expertin weiter. Dieser sei zwar gerechtfertigt, allerdings nicht im aktuellen Ausmass. Barclays-Analystin Carole Madjo erwartet 2022 15 Prozent Umsatzwachstum.
Die Zürcher Kantonalbank wiederum, welche Swatch mit "Marktgewichten" einstuft, redet Konzernchef Nick Hayek etwas ins Gewissen. "Mehr Aktionärsfreundlichkeit würde den Bewertungsabschlag reduzieren", schreibt Branchenexperte Patrik Schwendimann. Eine Chance wäre ihm zufolge, wenn ein Aktienrückkaufprogramm kommen und die Dividende für 2021 wieder auf das Niveau des Jahres 2018 angehoben würde. Damals entrichtete die Swatch Group 8 Franken pro Aktie.
(cash/Bloomberg)