«Der Arbeitsmarkt zeigt noch keine wirklichen Anzeichen einer Abschwächung», sagte Lagarde am Samstag auf einer Konferenz in Marrakesch. Dort findet diese Woche die Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank statt. Die Arbeitslosenzahlen seien ziemlich auffällig, sagte die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die anhaltend niedrigen Arbeitslosenzahlen im Euro-Raum nährten zuletzt bei manchen Währungshütern die Befürchtung, dass die noch immer hohe Inflation über dem Zielwert der Notenbank von zwei Prozent verharren könnte. Denn gleichzeitig sind die Löhne in der 20-Ländergemeinschaft kräftig gestiegen. Darauf wies Lagarde auch in ihrer Erklärung anlässlich der Herbsttagung hin. «In der Tat, dass die Arbeitnehmer angesichts angespannter Arbeitsmärkte einen Ausgleich für den Verlust an Kaufkraft einfordern, hat zu einem historisch hohen Lohnwachstum geführt», führte sie darin aus. Es sei zu erwarten, dass sich das Lohnwachstum zwar graduell abschwäche, aber hoch bleibe.
Im September war die Inflation im Euroraum auf 4,3 Prozent zurückgegangen von 5,2 Prozent im August. Damit liegt sie aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie das EZB-Ziel. Noch im Herbst 2022 hatte der Preisauftrieb bei mehr als zehn Prozent gelegen.
(Reuters)