Binnen drei Monaten hat die EZB die Zinsen bereits um zwei Prozentpunkte heraufgesetzt. Nun könnte es sogar nötig werden, ihr Niveau so weit zu erhöhen, dass es die Konjunktur ausbremst, sagte Lagarde im estnischen Tallinn. Mit über 25 Prozent ist die Teuerungsrate in dem Land im Baltikum so hoch nie nirgendsonst im Euroraum.
"Unsere Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen", sagte Lagarde am Freitag in einer Rede. "Und die Rücknahme der akkommodierenden Maßnahmen wird möglicherweise nicht ausreichen, um die Inflation wieder auf unser Ziel zu bringen."
Inflation muss bekämpft werden
Die Hüter der europäischen Einheitswährung bleiben bei ihrer Überzeugung, dass die Inflation bekämpft werden muss, obgleich sich ein Abschwung abzeichnet und einige globale Zentralbanken das Tempo ihrer Zinserhöhungen schon verringern.
Lagarde hatte am Donnerstag erklärt, eine "leichte Rezession" würde nicht ausreichen, um die Teuerung zu zähmen, die inzwischen mehr als das Fünffache des 2 Prozent-Ziels der Notenbank beträgt und damit so hoch ist wie noch nie seit Bestehen des Euroraums.
Ihr Stellvertreter erklärte am Freitag, die Inflation werde wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum über dem Zielwert bleiben. "Je länger das Inflationsniveau über unserem Zielwert liegt, desto größer ist das Risiko von Zweitrundeneffekten", sagte Luis de Guindos. "Wir gehen davon aus, dass wir die Zinsen weiter anheben werden."
Straffung der Geldpolitik
Die Zinsen sind indessen nicht das einzige Instrument, das der EZB zur Verfügung steht. Zur Straffung der Geldpolitik soll auch der 5 Billionen Euro schwere Anleiheberg abgebaut werden, den die Notenbank im Laufe der letzten Krisen im Rahmen von Stimulusmaßnahmen aufgehäuft hat. Dazu sollen im Dezember "Schlüsselprinzipien" vorgestellt werden, wie Lagarde sagte. Diesbezüglich beobachte die EZB auch genau die Vorgehensweise anderer Zentralbanken.
"Wir müssen gemeinsam zugeben, dass wir nicht viel über quantitative Straffung wissen", räumte Lagarde ein. "Sie wird im Moment von einigen anderen Zentralbanken erprobt, insbesondere von der Bank of England, und wir lernen von ihren Maßnahmen."
Während bis dahin eine Rezession im Gange sein könnte, hat sich die Konjunktur der Eurozone im dritten Quartal besser gehalten als erwartet. Insbesondere in Deutschland überraschten Daten zum Wirtschaftswachstum in dieser Woche positiv. Da die Inflation im Euroraum im letzten Monat jedoch 10,7 Prozent erreichte, steigt die Wahrscheinlichkeit einer dritten Zinserhöhung um einen Dreiviertel-Prozentpunkt in Folge.
"Wir dürfen und werden nicht zulassen, dass sich die hohe Inflation verfestigt", sagte Lagarde. "Wir sind entschlossen, die Inflation wieder auf unser mittelfristiges Ziel zurückzuführen. Und wir sind entschlossen, die dafür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen."
(Bloomberg)
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Guedes am WEF: «Die Zentralbanken schlafen am Steuer, die Inflation wird nicht einfach verschwinden»
Wenn sie dann aufwachen weil sie die Leitplanke touchiert haben verreißen sie das Steuer und der Wagen fliegt in den Graben und landet dort auf dem Dach. Ob er dann noch wegen auslaufenden Benzin zu brennen beginnt sei der Fantasie jedes einzelnen überlassen.
"Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld ließe sich alles erreichen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat."
Aristoteles Onassis
Besitzer einer Frachter- und Tankerflotte, nach der Vertreibung der Griechen 1922 aus Anatolien emigrierte Onassis nach Argentinien und baute ein Imperium auf, galt als "Midas der Meere", heiratete 1988 Jacqueline Kennedy (Griechenland, 1906 - 1975).
Aristoteles Onassis · Geburtsdatum · Sterbedatum
Aristoteles Onassis wäre heute 116 Jahre, 9 Monate, 22 Tage oder 42.664 Tage alt.
Geboren am 15.01.1906 in Smyrna/Heute: Izmir/Türkei
Gestorben am 15.03.1975 in Paris
Sternzeichen: ♑ Steinbock