Die Aktien des Stromzählerfabrikants Landis+Gyr büssen 3,4 Prozent ein und sind nun noch 65,70 Franken wert. Sie bewegen sich damit deutlich gegen den insgesamt positiven Trend der vergangenen Wochen: Um 6,1 Prozent stiegen die Valoren allein in den vergangenen drei Monaten. Im gleichen Zeitraum hat der Swiss Performance Index 2,3 Prozent verloren. 

Das Unternehmen berichtete am Montagmorgen über den Verkauf des Geschäfts in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA-Zone) an den Finanzinvestor Aurelius. Das Geschäft werde mit 215 Millionen US-Dollar bewertet und umfasse das gesamte Portfolio an Stromzählern für Haushalte und Industrie, die Zähler für Gas, Wärme und Wasser sowie die damit verbundenen integrierten Lösungen für Software und Dienstleistungen.

Der Erlöse aus der Transaktion soll dabei über ein Aktienrückkaufprogramm an die Aktionäre zurückgegeben werden. Dies dürfte den Aktienkurs stützen, schreibt die Bank Vontobel zwar.

Der zuständige Analyst, Mark Diethelm, räumt aber ein, einen Teil der Mittel als Sonderdividende erwartet zu haben - dies, nachdem Landis+Gyr die Dividende gekürzt hatte. Anleger erhielten dieses Jahr nur noch 1,15 Franken je Aktie, nach 2,25 je Aktie im Vorjahr. Investoren, die ebenfalls mit einer Sonderdividende oder gar Dividendenwachstum gerechnet hatten, dürften jetzt enttäuscht sein und die Titel verkaufen. 

Weiter schreibt Vontobel-Analyst Diethelm, der Verkauf des EMEA-Geschäfts sei «ein erster Schritt in Richtung US-Börsennotierung». Das ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass Landis+Gyr sich von allen fünf Produktionsstandorten in der Zone Europa, Naher Oster und Afrika trennt - und sich fortan regional stärker fokussiert: «Durch die Veräusserung von EMEA stärkt Landis+Gyr seinen strategischen Fokus auf Americas und Asia-Pacific, wo wir über eine führende Marktposition verfügen», kommentiert CEO Peter Mainz die Transaktion.

Die Transaktion unterliegt den gängigen behördlichen Genehmigungen und soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen sein.

(cash)