Der Batteriehersteller Leclanché hat einmal mehr die Frist für die Publikation seines Jahresberichts nicht einhalten können. Die bereits von der Regulierungsstelle der Schweizer Börse (SER) um einen Monat verlängerte Frist vom 31. Mai wurde erneut gerissen. Nun werden die Leclanché-Aktien ab dem (morgigen) Montag, 2. Juni, vorübergehend vom Handel ausgesetzt.

Zwar habe Leclanché fristgerecht einen Antrag auf Verlängerung der Frist für die Veröffentlichung seines Geschäftsberichts 2024 bis zum 30. Juni 2025 gestellt, aber noch keine Entscheidung des Emittentenausschusses der SER erhalten, teilte das Waadtländer Unternehmen am Samstagabend in einem Communiqué mit. Ursprünglich hätte Leclanché den Jahresbericht bis Ende April publizieren sollen, bekam aber 29. April eine erste Verlängerung von der SER bis zum 31. Mai.

Dennoch geht Leclanché davon aus, «den Jahresbericht 2024 in den kommenden Tagen veröffentlichen zu können», hiess es im Communiqué. Am Tag der Veröffentlichung oder kurz danach will das Unternehmen die Einladung zur ordentlichen Generalversammlung publizieren.

Mehrere Kapitalmassnahmen ergriffen

Gleichzeitig ergreift das Unternehmen Massnahmen, um aus dem negativen Eigenkapital herauszukommen und wieder ein positives Eigenkapital zu erreichen. Damit will Leclanché «seine Fähigkeit zur Fortführung der Geschäftstätigkeit bis mindestens Juni 2026 nachweisen.»

So arrangiert die Firma derzeit eine Brückenfinanzierung in Höhe von 40 Millionen Franken in Form eines Wandelkredits. Von diesem sollen bis zu 23 Millionen Franken in Eigenkapital umgewandelt werden, wie Leclanché weiter mitteilte. Dies müssen die Aktionäre auf der bevorstehenden Generalversammlung noch gutheissen.

Zudem hat Leclanché Darlehen in Höhe von 40,9 Millionen Franken nachrangig gestellt. Die entsprechenden zwei Vereinbarungen wurden am 6. und 13. Mai mit Gläubigern unterzeichnet, wie es weiter hiess.

Darüber hinaus arbeitet Leclanché weiterhin mit Pinnacle International Venture Capital an einem langfristigen Finanzierungsplan in Höhe von bis zu 360 Millionen Franken. Das Geld soll für den Ausbau der Produktionskapazitäten in Deutschland und für die Stärkung des Betriebskapitals verwendet werden.

Bereits im März und im April 2025 wurden Wandelanleihen in Höhe von 25,4 Millionen Franken in Eigenkapital umgewandelt. Damit sei die Kapitalstruktur von Leclanché erheblich verbessert worden, schrieb die Firma.

Hoher Verlust

Gemäss den provisorischen Zahlen, die am 29. April veröffentlicht wurden, ist das Westschweizer Unternehmen auch im vergangenen Jahr tief in der Verlustzone geblieben. Der Nettoverlust belief sich 2024 auf 67,0 Millionen Franken nach einem Defizit von 70,5 Millionen im Jahre 2023.

Diese Verbesserung sei in erster Linie auf die Auflösung von Rückstellungen für Verluste bei der Beendigung von Projekten zurückzuführen, die 2024 eingestellt worden seien, hiess es Ende April. Die konsolidierten Gesamteinnahmen beliefen sich auf 19,6 Millionen Franken, wozu der Kundenumsatz 17,4 Millionen beitrug.

(AWP)