Auf die Frage, wie er sich den Kursverlust der Aktie im Anschluss an die Halbjahreszahlen von Ende Juli erkläre, sagte CEO Christian Spieler in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft»: «Das hat verschiedene Gründe. Einerseits hatten wir einen Rückgang im Kommissionsgeschäft. Hinzu kam, dass der Markt uns missverstanden hat.»
So habe es beim Thema der neuen Kapitalforderungen einige Fehlinterpretationen gegeben. Für das Geschäft von Leonteq sei die Berechnung der risikogewichteten Aktive für Marktrisiken von hoher Relevanz.
Dazu ist laut Spieler ein risikosensitives Modell gemäss «Basel III Final» definiert worden. «Die Umsetzung dieses Modells ist komplex und erfordert Zeit und Ressourcen», so Spieler. Während dessen Implementation könnte Leonteq indes temporär Marktrisiken gemäss einem vereinfachten Ansatz berechnen. Dieser Ansatz sei unter anderem für kleinere und Kantonalbanken konzipiert worden.
Der Markt habe angenommen, dass Leonteq Ende 2026 auf Basis einer Pro-forma-Berechnung eine harte Kernkapitalquote von 10,2 aufweisen würde. Weil Leonteq davor das Berechnungsmodell wechsle, dürfte diese Quote dann aber über 14 Prozent liegen.
Spieler bestätigte gegenüber der Zeitung, dass bis 2026 eine Kernkapitalquote von über 15 Prozent angestrebt werde, so dass allenfalls im ersten Halbjahr 2027 ein Aktienrückkaufprogramm lanciert werden könnte.
(AWP)