Der Betriebsertrag sank von Januar bis Juni um 7 Prozent auf 124,3 Millionen Franken, teilte Leonteq am Donnerstag mit. Dies aufgrund geringerer Kommissions- und Dienstleistungserträge. Das wegen der hohen Marktvolatilität höhere Handelsergebnis konnte den Rückgang nur teilweise kompensieren.

Gleichzeitig sank der Betriebsaufwand um 9 Prozent auf 109,7 Millionen Franken. In der Folge stieg der nach IFRS ausgewiesene Gewinn vor Steuern um 9 Prozent auf 14,1 Millionen. Der Reingewinn sank derweil um 41 Prozent auf 9,3 Millionen Franken, weil höhere Steuern angefallen sind.

Anleger reagieren mit Verkäufen, worauf die Titel um 12 Prozent einbrechen. Auf Jahressicht resultiert ein Plus von 17 Prozent. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) wertet die Ergebnisse als enttäuschend. Die mittelfristigen Ziele scheinen ambitioniert.

Viele Herausforderungen

Der seit Anfang März amtierende Konzernchef Christian Spieler weist in der Mitteilung auf mehrere Herausforderungen hin, die sich in den letzten Jahren aufgebaut hätten. Zudem habe die Umsetzung des neuen regulatorischen Regimes erhebliche interne Ressourcen gebunden. Dabei mache man planmässige Fortschritte.

Die Unsicherheit im Zusammenhang mit Compliance-Altlasten habe die Kundenaktivität ebenfalls beeinträchtigt, so Leonteq. Seiler geht davon aus, dass dies in den kommenden Monaten gelöst werden könne.

Umsetzungsplan für die nächsten Monate

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Reihe von strategischen Prioritäten definiert und einen Umsetzungsplan für die nächsten 12 bis 24 Monate erarbeitet, um die Profitabilität wiederherzustellen.

Der Plan basiere auf drei Säulen: Redimensionierung unterdurchschnittlich performender Bereiche, Optimierung etablierter Aktivitäten und Expansion vielversprechender Initiativen.

Zu den wichtigsten Initiativen gehörten der Ausstieg aus dem japanischen Markt durch Verkauf (Kommunikation erwartet in der zweiten Jahreshälfte 2025) und der Ausstieg aus der «Bench»-Vorsorgelösung bis 2026. Ab Ende 2026 sollen zudem rund 30 Prozent der Mitarbeitenden (ohne Vertrieb und Handel) im Servicezentrum in Lissabon beschäftigt sein.

Neue Mittelfristziele

In den Jahren bis 2027 strebt Leonteq nun ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 7 Prozent bei weitgehend unveränderter Kostenbasis an. Die Wachstumsinitiativen sollen aus dem operativen Geschäft finanziert werden. Für 2027 strebt Leonteq einen Gewinn vor Steuern von 60 bis 80 Millionen Franken an und einen RoTE von rund 10 Prozent.

Daran sollen auch die Aktionäre teilhaben: Für 2025 und die Folgejahre werde eine Dividendenausschüttungsquote von rund 30 Prozent des Konzerngewinns angestrebt. Und sobald die CET1-Kapitalquote deutlich über 15 Prozent liege, werde der Verwaltungsrat über einen Aktienrückkauf nachdenken. Ziel sei es, ein solches in der ersten Hälfte des Jahres 2027 zu lancieren.

Neuer Risikochef

Zudem hat Leonteq einen neuen Chief Risk Officer gefunden. Per 1. Oktober übernimmt Eric Finn Schaanning die Position und wird damit gleichzeitig Mitglied der Geschäftsleitung. Er wird Nachfolger von Reto Quadroni, der in den Ruhestand tritt. Schaanning war zuletzt bei Nordea als Group Head of Market and Valuation Risk tätig.

(AWP)