"Wir haben noch einiges an Boden gutzumachen, und weitere Zinserhöhungen werden notwendig sein, um die Inflation zu zähmen" sagte der Notenbankchef Lettlands, Martins Kazaks, am Dienstag der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Aktuell beträgt der geldpolitisch entscheidende Einlagensatz der EZB 3,25 Prozent, nachdem ihn die Notenbank in der vergangenen Woche zum wiederholten Male angehoben hatte. Damit stemmen sich die Währungshüter gegen die hohe Inflation. Der weitere Kurs der EZB ist nicht ganz klar. Nicht wenige Bankvolkswirte können sich zwei weitere Zinsanhebungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf den kommenden beiden Ratssitzungen im Juni und Juli vorstellen. Für die Zeit danach wird eine Zinspause als möglich erachtet.

"Ich glaube, das ist noch nicht so klar", sagte Kazaks zu solchen Erwartungen. Vergangene Woche hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde einen zweigleisigen Zinsausblick gegeben, indem sie einerseits einer baldigen Zinspause eine klare Absage erteilte. Auf der anderen Seite stellte sie klar, dass sich der geldpolitische Kurs an der konjunkturellen Entwicklung ausrichte und insoweit nicht vorherbestimmt sei.

(AWP)