Das Schweizerische Bundesgericht habe in zwei parallelen Berufungsentscheidungen bestätigt, dass die LM Group Ryanair-Flüge verkaufen dürfe, teilte der Internetreiseanbieter am Donnerstagabend mit.

Die Urteile, mit denen Berufungen von Ryanair zurückgewiesen wurden, beenden einen langjährigen Kampf der LM Group gegen den Anbieter von Billigflügen. Das Gericht habe festgestellt, dass das Online-Reisebürogeschäft von lastminute.com keine geistigen Eigentumsrechte oder vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Ryanair verletze, hiess es im Communiqué.

Da die LM Group in der letzten Instanz erfolgreich war, habe das Bundesgericht Ryanair ausserdem dazu verurteilt, lastminute.com zusätzliche 49'000 Franken für die angefallenen Kosten zu entrichten.

LM-CEO Luca Concone begrüsste das Urteil und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass nun ein Schlussstrich gezogen werden und lastminute.com in Zukunft mit Ryanair zusammenarbeiten könne. Man wolle dem Billigflieger dazu "die Hand reichen".

2022 in den roten Zahlen

Die LM Group hatte am Donnerstagmorgen ausserdem ihren Zahlenkranz für 2022 vorgelegt. Der Online-Reiseanbieter machte im vergangenen Geschäftsjahr wegen des mutmasslichen Betrugs mit Corona-Hilfszahlungen weiter Verlust. Ohne eine entsprechende Rückstellung wäre das Unternehmen nach dem Corona-bedingten Minus im Vorjahr aber wieder profitabel gewesen.

Konkret musste die Gruppe 2022 einen Verlust von 15,1 Millionen Euro hinnehmen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte das Minus noch bei 13,3 Millionen gelegen.

Das Unternehmen will den Betrugsskandal nun endgültig vergessen machen. Nach dem Tabula Rasa in der Führungsetage und der überstanden Corona-Pandemie soll nun ein neues Kapitel des Wachstums beginnen.

"Der Führungswechsel hat eine neue Ära eingeläutet", sagte der seit Dezember amtierende Lastminute-Chef Luca Concone anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse 2022 am Donnerstag vor den Medien.

(AWP)