Prompt legen die Titel nun gegen den Trend zu. Weiter hat Konzernchef Detlef Trefzger gegenüber Bloomberg angekündigt, Grossakquisitionen ins Visier zu nehmen.

Die Kühne+Nagel-Titel legen bis 9.15 Uhr um 2,8 Prozent auf 137,65 Franken zu, während der Gesamtmarkt SPI 0,07 Prozent im Minus steht.

Die UBS hat am Morgen die Aktien hochgestuft auf "Buy" von "Neutral". Der Markt sei in seinen Augen derzeit zu pessimistisch, so etwa in den Annahmen über die Handelsvolumina, schreibt Analyst Sebastian Vogel. Die UBS rechnet sogar in den schlimmsten Szenarien einer möglichen Handelsstreit-Eskalation noch mit Handelswachstum. Kühne+Nagel habe zudem bewiesen, dass der Konzern auch in einem negativen Umfeld wie 2009 Marktanteile gewinnen könne. Überdies böten die neuen IT-Tools noch einiges an Potenzial, um die Kosten zu senken.

Anders als der Markt sieht der Experte weder die Unternehmensprognose für 2022 für die Konversionsmarge in Gefahr, noch die Ausschüttungsrate. Mittlerweile werde die Aktie am unteren Ende der historischen Bewertungsspanne gehandelt. Seit Jahresbeginn haben die Kühne+Nagel-Papiere über einen Viertel verloren.

Aquisitionspläne

Neben der Hochstufung hat Kühne+Nagel in einem Interview mit Bloomberg grosse Pläne angedeutet. Der Logistiker hält Ausschau nach einem Grosszukauf, der Zugang zu neuen Technologien oder Märkten bringen soll.

Zuletzt hatte die Konsolidierungswelle in der Branche die Märkte bewegt. Bei Panalpina (+0,8%) etwa schürte der Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Peter Ulber die Erwartungen, das Unternehmen könne zu einem Übernahmekandidaten avancieren. Das beflügelte die Aktie und zog auch Kühne+Nagel mit nach oben.

Handfeste Transaktionspläne gibt es derweil schon bei Ceva: Das Unternehmen hat einen umfassenden Deal mit seinem französischen Hauptaktionär CMA CGM angekündigt. Das allerdings verteuerte die Aktie, so dass die UBS das Rating auf "Neutral" von "Buy" gesenkt hat. Die Valoren reagieren mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent.

(AWP)