Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Logitech nun mit einem Wachstum zwischen 10 und 13 Prozent. Die Verkäufe hätten bereits seit Anfang März, also zu Beginn der Krise, angezogen. Treiber für das grosse Wachstum waren insbesondere PC-Webcams (+116 Prozent) und Videokonferenzsysteme (+77 Prozent), wie den am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen von Logitech zu entnehmen ist.

Webcams seien in allen Regionen gefragt gewesen, da sie für Homeoffice und Fernarbeit wichtig waren. Gemäss der Meldung hätte das Wachstum im Bereich der Webcams sogar noch stärker sein können, wenn das Unternehmen nicht mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen gehabt hätte.

Die Sparte Gaming, die mit knapp 182 Millionen US-Dollar den grössten Anteil am Umsatz lieferte, wuchs um 35 Prozent. Da viele Spieler während der Krise zuhause bleiben mussten, hätten sie mehr Zeit mit Spielen verbracht und über das Gaming ihre sozialen Kontakte aufrecht erhalten, hiess es.

Vier Pfeiler

Das Unternehmen ist überzeugt, dass es sich bei den Wachstumstreibern nicht nur um kurzfristige Trends handelt. Denn die Geschäftsstrategie des Unternehmens baue auf vier Pfeilern auf, die alle auf lange Sicht zu beobachten seien: Das sei einerseits der Trend zu mehr Homeoffice, der zunehmende Wechsel von Audio- zu Videotelefonie, die steigende Beliebtheit von E-Sports und der Trend zu selbst kreiertem Videomaterial.

"Das Geschäft von Logitech war bereits vorher so positioniert, um von diesen langfristigen Trends zu wachsen", wird Geschäftsführer Bracken Darrell in der Mitteilung zitiert. "Diese haben sich seit Anfang März beschleunigt, so dass Logitech für die Kunden relevanter ist als je zuvor."

Erwartungen massiv übertroffen

Gemäss den am Dienstag veröffentlichten Zahlen steigerte Logitech seinen Umsatz im ersten Quartal 2010/21 um 23 Prozent auf 791,9 US-Dollar. Beim EBIT (non-GAAP) legte Logitech sogar 75 Prozent auf 117,3 Millionen zu. In der Folge kletterte auch der Reingewinn um 59 Prozent auf 72,1 Millionen Dollar in die Höhe. Die Bruttogewinnmarge gemäss GAAP-Rechnungslegung erhöhte sich mit 39,2 Prozent um 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Mit den vorgelegten Zahlen übertraf das Unternehmen die Schätzungen der Analysten gemäss AWP-Konsens stark. Diese hatten einen Umsatz von 710,9 Millionen Dollar, einen EBIT (non-GAAP) von 70,3 Millionen Dollar und einen Reingewinn von 46,1 Millionen prognostiziert.

Ziele erhöht

"Wir haben ein aussergewöhnliches erstes Quartal hingelegt und erhöhen unsere Ziele für das aktuelle Geschäftsjahr", so Darrell. Neu sei mit 10 bis 13 Prozent Wachstum zu rechnen. Ausserdem erhöhte das Unternehmen seinen Ausblick auf den non-GAAP EBIT auf 410 bis 425 Millionen Dollar.

Nach dem vierten Quartal des letzten Jahres, das Ende März zu Ende ging, ging Logitech für 2020/21 noch von einem Wachstum im mittleren einstelligen Bereich und einem non-GAAP EBIT zwischen 380 bis 400 Millionen Dollar aus.

(AWP)