Logitech leidet weiter unter dem Abschwung nach dem Ende des Booms in der Coronapandemie: Die Zurückhaltung der Käufer und der Lagerabbau bei den Händlern drückt im traditionell wenig gewichtigen Schlussquartal wiederum auf Umsatz und Gewinn. Insgesamt erwartet Logitech für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatzrückgang von 13 bis 15 Prozent zu konstanten Währungen.

Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021/22 hatte der Konzern noch einen Rekordumsatz von 5,5 Milliarden Dollar erzielt. Der Betriebsgewinn (Non-GAAP) soll auf 550 bis 600 Millionen US-Dollar fallen. Im Vorjahr hatte Logitech einen Betriebsgewinn (Non-GAAP) von 904 Millionen Dollar eingefahren.

Im Fokus steht auch die Entwicklung der grossen Geschäftsfelder, die für das Wachstum der Vergangenheit gesorgt haben wie beispielsweise Video Collaboration und Gaming. Interessant werden Aussagen des Managements zur Dauer der Talfahrt sein. Zudem stellt sich die Frage nach Kostensenkungen.

Für die erste Hälfte des im April startenden neuen Geschäftsjahr erwartet Logitech einen weiteren Rückgang der Umsätze um 18 bis 22 Prozent auf 1,8 bis 1,9 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis (Non-GAAP) soll auf 160 bis 190 Millionen Dollar schrumpfen. Im Vorjahr waren es 302 Millionen Dollar.

Langfristig soll der Umsatz zu konstanten Währungen jährlich 8 bis 10 Prozent wachsen. Die Bruttomarge (Non-GAAP) soll zwischen 39 bis 44 Prozent und die operative Marge (Non-GAAP) zwischen 14 bis 17 Prozent liegen.

Der Mäuse- und Keyboardproduzent Logitech baut rund 300 Arbeitsplätze ab. Darunter ist auch eine begrenzte Anzahl von Personen aus der Schweiz, erklärte der Konzern vor einem Monat, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Ende Januar hat Logitech einen Nachfolger für seinen abtretenden Finanzchef Nate Olmstead gefunden. Per 6. Februar übernahm Charles "Chuck" Boynton die Führung des Finanzbereichs im Unternehmen. Nebst dem Posten des Finanzchefs hat Logitech zudem auch denjenigen des operativen Chefs neu besetzt. Prakash Arunkundrum sei bereits seit dem 23. Januar neuer Chief Operating Officer (COO).

Logitech und der finnische Bürokabinenhersteller Framery arbeiten bei der Ausrüstung von Hybriden Arbeitsplätzen zusammen. Jede der schalldichten Kabinen - genannt Pod - von Framery wird neu mit Produkten von Logitech wie Webcams, Bedienfeldern oder Dockingstationen ausgestattet werden.

Im September wurde bekannt, dass Logitech eine eigene Spielkonsole auf den Markt bringen will. 

Mit einem Minus von rund 11 Prozent seit Anfang Jahr gehören die Titel von Logitech zu den schwächsten Blue Chips. Der Leitindex SMI hat im selben Zeitraum um beinahe 6 Prozent zugelegt. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Titel unterdurchschnittlich entwickelt.

(AWP)