In der zu Ende gehenden Woche ist die Schweizer Börse gemessen am Swiss Performance Index (SPI) auf der Stelle getreten. Doch einzelne Titel sind im aktuellen Börsenumfeld, das durch den Krieg im Nahost, steigenden Anleiherenditen und Firmenbilanzen geprägt ist, klar negativ oder positiv aufgefallen.

Zu den Überfliegern an der Schweizer Börse auf Wochensicht gehört Hochdorf (+14 Prozent). Dabei hat es keine entscheidenden Nachrichten gegeben, es scheint  eher eine technische Gegenbewegung zu den seit Anfang September eingetroffenen Kursverlusten zu sein.

Dabei ist der Nahrungsmittel-Hersteller auf dem Weg zum Turnaround mit den Halbjahreszahlen Ende August einen Schritt weiter gekommen. Zumindest auf Stufe EBITDA sind die Zahlen in den schwarzen Bereich zurückgekehrt. Der Ausblick - ein positiver EBITDA für das Gesamtjahr 2023 - wurde entsprechend bestätigt.

Gewinner und Verlierer im Swiss Performance Index (SPI) auf Wochensicht:

Die Gewinner und Verlierer im SPI.

Gewinner und Verlierer im Swiss Performance Index (SPI).

Quelle: Bloomberg

Handfester ist Kursplus bei Logitech (+12 Prozent). Der Computermaus- und Tastaturhersteller hat mit den Quartalszahlen - zweites Quartal 2023/24 - am Dienstag selbst die optimistischsten Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen, aber noch keinen neuen CEO präsentiert. Im Nachgang halten zahlreiche Analysten die Erwartungen für das zweite Halbjahr als konservativ. 

Gleichzeitig geht die Auseinandersetzung zwischen Logitech-Mitgründer Daniel Borel und Verwaltungsratspräsidentin Wendy Becker laut einem Magazinbericht in die nächste Runde. Nach der gescheiterten Forderung Borels für eine Abwahl Beckers an der Generalversammlung Mitte September bringt der 73-Jährige nun erstmals mit Sascha Zahnd oder Patrice Bula Gegenkandidaten zur Verwaltungsratspräsidentin ins Spiel.

Sandoz, Sulzer und AMS Osram als Verlierer

Beim Technologiekonzern Sulzer (-10 Prozent) hat sich das Wachstum bei den Bestellungen zuletzt etwas verlangsamt, wie die Winterthurer am Mittwoch bekanntgaben. Das wurde an der Börse nicht goutiert. Vontobel-Analyst Arben Hasanaj beurteilt die negative Reaktion auf die Zahlen als zu übertrieben. Für ihn ist aber auch klar, dass Industriezulieferer wie Sulzer zunehmendem Gegenwind ausgesetzt sind.

Eine ähnliche Reaktion zeigte die Börse auch bei Sandoz (-9 Prozent), nachdem die Novartis-Abspaltung am Dienstag die Zahlen präsentierte - die IPO-Euphorie scheint verflogen zu sein. Das Wachstum lag im Rahmen der Analystenerwartungen, dafür lässt aber der Ausblick auf eine Abschwächung der Aktivitäten schliessen.

Der grosse Verlierer der Woche war aber nach dem Biotech-Unternehmen Spexis (-18 Prozent) AMS Osram (-13 Prozent). Der Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung zur Kapitalerhöhung vom letzten Freitag scheint nachzuwirken. Allein in den letzten vier Wochen beträgt der Kursabschlag 25 Prozent. Die nächsten Zahlen werden am 31. Oktober publiziert.

ManuelBoeck
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