Die Aktionärinnen und Aktionäre von Logitech dürfen aufatmen. Umsatz und Gewinn sind beim Unterhaltungselektronikhersteller im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2021/22 zwar rückläufig. Allerdings schlagen sich die Lausanner um einiges besser, als Analysten im Vorfeld befürchtet hatten.

Mit einem Umsatz von 1,23 Milliarden Dollar und einem operativen Gewinn (EBIT) in Höhe von 156,1 Millionen Dollar werden die bei 1,2 Milliarden Dollar respektive 137,4 Millionen Dollar liegenden Schätzungen klar übertroffen.

Überschattet wird das ansonsten solide Resultat allerdings von einer Reduktion der Umsatz- und Gewinnvorgaben für das neue Geschäftsjahr. Letztere hatte das Unternehmen gerade erst in den ersten März-Tagen anlässlich des Investorentages kommuniziert. Das zeigt, dass die seit Wochen zu verspürende Angst vor einer Reduktion der Jahresvorgaben nicht ganz unbegründet war.

Aktie winkt eine Kurserholung

In Börsenkreisen zeigt man sich erleichtert darüber, dass diese Vorgaben nur leicht nach unten angepasst werden und sich mit den durchschnittlichen Analystenschätzungen für das neue Jahr decken. Angesichts der zuletzt stark gestiegenen Lebenshaltungskosten waren einige Analysten davon ausgegangen, dass Logitech bei den Vorgaben noch deutlicher zurückkrebsen muss.

Dennoch reagiert die Börse ziemlich unterkühlt. Nach einem frühen Vorstoss bis auf 65 Franken verliert die Aktie zur Stunde gar 4,6 Prozent auf 61,30 Franken. Beobachter verweisen darauf, dass sich ihr Kurs seit Juni 2021 nun mehr als halbiert hat. Seit Jahresbeginn errechnet sich bei Logitech ein sattes Minus in Höhe von gut 20 Prozent. Damit zählt die Aktie zu den schwächsten Vertretern aus dem Swiss Market Index (SMI) in diesem Jahr.

Zahlen von Analysten mehrheitlich gelobt

Wie die Basler Kantonalbank schreibt, war Logitech dank des Trends in Richtung Arbeiten von Zuhause aus ein klarer Pandemie-Gewinner. In Erwartung eines Absatzrückgangs in den Produktkategorien PC-Webcams, Video-Kollaboration, Lautsprecher und Tablet-Zubehör kürzt die Bank das Kursziel neuerdings auf 65 (zuvor 72) Franken. Das Anlageurteil lautet wie bis anhin "Marktgewichten".

Der US-Broker Stifel begrüsst, dass Logitech fürs neue Jahr weiterhin von einer positiven Umsatzentwicklung ausgeht. Seines Erachtens dürften einige seiner Kollegen mit einer deutlicheren Kürzung der diesjährigen Vorgaben gerechnet haben. Stifel stuft die Aktie vorerst mit "Hold" und einem Kursziel von 83 Franken ein.

Aus Sicht der Zürcher Kantonalbank blickt Logitech auf ein starkes Schlussquartal zurück, wobei die starke Nachfrage nach Mäusen, Tastaturen und Gaming-Zubehör geholfen habe. Gerade was die Absatzentwicklung beim Gaming-Zubehör anbetrifft, zeigt sich die Bank positiv überrascht. Ihres Erachtens deckt sich der reduzierte Ausblick bereits mit den momentanen Markterwartungen. Die Zürcher Kantonalbank stuft die Logitech-Aktie daher mit "Übergewichten" und einem rechnerischen fairen Wert von 116 Franken ein.

Auch Vontobel ist voller Lobes. Im Wissen um das schwierige Umfeld sähen die Quartalszahlen robust aus. Auserdem belege der weiterhin solide Ausblick das Vertrauen Logitechs ins eigene Geschäftsmodell. Mit einem Betriebsgewinn von 902 Millionen Dollar liegen die bankeigenen Schätzungen ziemlich genau in der Mitte der vom Unternehmen neuerdings angestrebten 875 bis 925 Millionen Dollar. Vontobel bestätigt die Kaufempfehlung, wird das 118 Franken lautende Kursziel vermutlich aber mit dem Rotstift überarbeiten.