Bis um 9.45 Uhr verlieren Lonza 0,5 Prozent auf 438,60 Franken, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,4 Prozent höher steht. Dabei hatten sich die Titel zuletzt von ihrem Kurseinbruch vom Montag (-15 Prozent), nach Bekanntwerden des CEO-Abgangs etwas erholt - am Vortag legten sie um 2,2 Prozent zu.

Der CEO-Abgang wurde sehr kritisch kommentiert. Immerhin war es der vierte Wechsel an der operativen Spitze seit 2019. Und damit nicht genug - am Mittwoch folgte schon die nächste Hiobsbotschaft: Lonza muss die Produktion des Corona-Impfstoffs für die US-Biotechfirma einstellen.

Es kam die Befürchtung auf, dass Lonza nach der bereits zum Halbjahr korrigierten Aussichten für das Gesamtjahr weiter zurückrudern muss. Die nun bestätigten Guidance für das laufende dürfte nun zwar beruhigen. Analysten bemängeln aber, dass sich das Management nicht zu den mittelfristigen Aussichten geäussert hat. Auch die CEO-Nachfolge bleibt weiterhin offen.

Der Bank Vontobel zufolge lässt die Kommunikation von Lonza weiter zu wünschen übrig. Es gelte weiterhin das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, so der zuständige Vontobel-Experte. Er geht aber weiterhin von guten langfristigen Aussichten aus und empfiehlt die Aktien nach wie vor zum Kauf.

Die ZKB spricht derweil von einer «kleinen» positiven Meldung. Damit habe sich seit der Gewinnwarnung nichts mehr verschlechtert, so der zuständige Analyst. Die «deutlich wichtigere» Guidance für 2024 sei aber (noch) nicht bestätigt worden, bemängelt auch er.

Er bestätigt aber ebenfalls bei seinem «Übergewichten»-Rating und sieht den DCF-Wert bei 600 Franken. Entsprechend stellt er die Frage, ob der starke Kursrückgang zum Beginn der Woche berechtigt sei.

Erst der Kapitalmarkttag am 17. Oktober dürfte mehr Klarheit bringen. «Die Frage ist, ob dies berechtigt ist und die Probleme bei Lonza tiefer liegen oder ob Lonza weiterhin an die mittelfristigen Umsatz- und Margentrends glaubt, die in der Vergangenheit kommuniziert wurden», heisst es bei der ZKB.

(AWP)