An deutschen Flughäfen gab es im April 13,6 Millionen Passagiere und damit wieder rund zwei Drittel im Vergleich zum Stand vor der Virus-Krise im April 2019, wie der Airportverband ADV am Freitag mitteilte. Beim Europa-Verkehr erreichte die Passagierzahl bereits gut 71 Prozent des Vorkrisenniveaus, während die Nachfrage auf der Langstrecke bei knapp 62 Prozent lag. Im innerdeutschen Verkehr blieb die Nachfrage allerdings mit rund 42 Prozent noch weit unter den Zahlen von vor der Corona-Pandemie.

"Zu Jahresbeginn war der Reisemarkt noch im Würgegriff der Pandemie", erklärte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) mit Blick auf die Omikron-Welle. Wegfallende Corona-Beschränkungen, erleichterte Einreisebestimmungen, das wesentlich erweiterte Flugangebot des Sommerflugplans und zwei Wochen intensiver Osterreiseverkehr hätten die Passagiernachfrage angeschoben. "Die fehlenden Verkehrsangebote nach Russland und in die Ukraine fallen aufgrund des geringen Aufkommens dieser Zielgebiete nicht sonderlich ins Gewicht." Die Buchungen signalisierten eine anhaltende Reiselust in Deutschland. "Die dynamische Entwicklung, die mit der Osterreisewelle begann, setzt sich auch in den nachfolgenden Monaten fort."

Der Blick auf die ersten vier Monate des Jahres zeigt allerdings, dass die Branche den alten Zeiten noch spürbar hinterhinkt. Von Januar bis April wurden an deutschen Flughäfen zwar 35,6 Millionen Passagiere gezählt - zum Vorkrisenniveau von 2019 fehlen aber noch 50,6 Prozent. Während der Europa-Verkehr besser lief, erreichte die Zahl der innerdeutschen Fluggäste seit Jahresanfang hier nur rund 30 Prozent. "Hier fehlt weiterhin ein Großteil des Angebotes", betonte die ADV.

Beim Frachtgeschäft, das sich anders als der Passagierverkehr in der Corona-Krise gut gehalten hatte, schlägt der Ukraine-Krieg mit den Sanktionen gegen Russland zu Buche. Zudem belasten laut ADV viele Lockdowns rund um chinesische Logistikzentren die globalen Lieferketten. Das Frachtaufkommen an deutschen Flughäfen lag im April 7,6 Prozent unter Vorjahr, in den ersten vier Monaten insgesamt 1,5 Prozent darunter.

(Reuters)