Das bereinigte operative Ergebnis stagnierte in den ersten drei Monaten des Jahres bei 26 (Vorjahr: 25) Millionen Euro, wie die Lufthansa am Donnerstag mitteilte. Dabei steigerten die Fluglinien Lufthansa und Swiss ihre Ergebnisse deutlich, das Fracht-Geschäft verbuchte einen Gewinnsprung. Eurowings wies dagegen einen operativen Verlust aus. Der Lufthansa-Konzern verfehlte mit seinen Zahlen deutlich die Erwartungen der Analysten. Vorbörslich gingen die Aktien der Airline in den Sinkflug. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigte Lufthansa.

Die Lufthansa hatte gut die Hälfte der 144 Flugzeuge des pleitegegangenen Konkurrenten Air Berlin übernommen, um Eurowings auszubauen. Doch die Expansion kostet Geld. Bei dem Billigflieger seien "signifikante Einmalkosten" angefallen, räumte Lufthansa ein. Der operative Verlust summierte sich damit im Quartal auf 203 Millionen Euro. "Auch in den kommenden Monaten werden Einmalkosten die Entwicklung der Stückkosten von Eurowings weiter belasten", teilte Lufthansa mit.

Die Umsätze des Konzerns schrumpften im Quartal leicht um 0,7 Prozent auf 7,64 Milliarden Euro. Grund dafür ist eine Umstellung in der Bilanz auf den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 15. Ohne diesen Effekt wären die Umsatzerlöse um 4,5 Prozent gestiegen.

Von Reuters befragte Analysten hatten mit Erlösen von 8,2 Milliarden Euro und einem Betriebsgewinn von 81,3 Millionen Euro gerechnet. An der Prognose für das Gesamtjahr hält der Vorstand fest: Das bereinigte Ebit dürfte 2018 leicht unter dem Wert des Vorjahres von knapp drei Milliarden Euro liegen. Abstriche machte der Konzern aber bei seiner Prognose für das organische Angebotswachstum: Diese reduzierte der Konzern um einen Prozentpunkt auf sechs Prozent.

Swiss verdreifacht Betriebsgewinn

Die Fluggesellschaft Swiss hat ihren Umsatz im ersten Quartal 2018 gesteigert und das operative Ergebnis auch dank Einmaleffekten massiv verbessert. Für das Gesamtjahr hält sich die Lufthansa-Tochter aber zurück. Zwar dürften sich Effizienzgewinne positiv bemerkbar machen, der sich verschärfende Wettbewerb sowie der höhere Ölpreis hätten aber einen negativen Effekt.

In den ersten drei Monaten 2018 stieg der Betriebsertrag um 8 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken, schreibt Swiss am Donnerstag in einer Mitteilung. Zusätzliche Kapazitäten seien sowohl im Passagier- als auch Frachtbereich erfolgreich abgesetzt worden. Der EBIT wurde auf 106 Millionen verdreifacht. Dies sei neben dem Umsatzwachstum auch verschiedenen Einmaleffekten zu verdanken, wie beispielsweise Projektverschiebungen.

Auf der Langstrecke wurden zwei weitere Flugzeuge des Typs Boeing 777-300ER eingeflottet, auf der Kurzstrecke kamen zwei Bombardier CS300 hinzu. Vor allem die gesteigerte Wirtschaftlichkeit der neuen Flugzeuge habe die Kostenstruktur deutlich verbessert, heisst es weiter.

Insgesamt beförderte die Swiss im ersten Jahresviertel gut 3,7 Millionen Passagiere, das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der verkauften Sitzkilometer wurde um 3,0 Prozent gesteigert. Das von Swiss WorldCargo betriebene Frachtgeschäft habe sich sowohl mengenmässig als auch preisseitig positiv entwickelt.

"Wir freuen uns, dass wir das erste Quartal dieses Jahres so erfolgreich abschliessen konnten", wird CEO Thomas Klühr in der Mitteilung zitiert. "Die steigenden Treibstoffkosten werden im weiteren Jahresverlauf allerdings immer deutlicher spürbar werden und unser Ergebnis belasten", schränkt der Firmenchef ein. Man könne zwar von Effizienzgewinnen aus der Flottenerneuerung profitieren, die Gegenläufer würden aber in stärkerem Mass zu Buche schlagen.

(Reuters/AWP)