Beim von der Lufthansa angekündigten Stellenabbau in der Verwaltung des Luftfahrtkonzerns stehen nach Unternehmensangaben viele Details noch nicht fest. «Es wird dauern, bis klar ist, wo welche Funktion und Stelle abgebaut werden», sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann dem «Handelsblatt» von Donnerstag.
Der Höhepunkt des Stellenabbaus steht laut Niggemann «voraussichtlich 2027 und 2028» an. Die Lufthansa hatte am Montag mitgeteilt, dass bis 2030 rund 4000 Stellen wegfallen sollen, überwiegend in Deutschland. Der Fokus liegt auf der Verwaltung. Lufthansa hatte im letzten Jahr einen Gewinneinbruch verbucht und will mit strukturellen Veränderungen, Digitalisierung und dem vermehrten Einsatz von KI die Effizienz verbessern, wie Niggemann erklärte.
Nach Angaben des Konzerns sollen die Airlines der Unternehmensgruppe, zu der unter anderem Swiss, Austrian und Brussels Airlines gehören, enger zusammenarbeiten. «Auf dieser Grundlage prüft das Unternehmen, welche Tätigkeiten zum Beispiel aufgrund von Doppelarbeiten in Zukunft nicht mehr wie bisher erforderlich sein werden», hiess es.
Laut Niggemann soll es sich bei den Stellenstreichungen nicht um einen pauschalen Abbau «mit dem Rasenmäher» handeln. «Es ist eine Konsequenz unserer Transformation». Die Massnahmen könnten «nicht synchron in allen Bereichen umgesetzt werden». Vieles hänge davon ab, wie schnell die einzelnen Projekte etwa in der IT voranschreiten. «In einigen Bereichen sind wir recht weit und bereits auf die Arbeitnehmervertretung zugegangen», sagte er der Zeitung. «In anderen wie zum Beispiel unserer komplexen IT brauchen wir noch etwas mehr Zeit.»
Von den Umwälzungen im Lufthansa-Konzern ist auch die Tochter Swiss betroffen. Wie «Tamedia» am Donnerstag schrieb, soll die Airline künftig jährlich mindestens 160 Millionen Franken mehr zum Konzerngewinn beisteuern. Die Lufthansa will ihre Marge in drei bis fünf Jahren auf mindestens 8 Prozent verdoppeln. Die Swiss solle dazu rund 13 Prozent beitragen, wie «Tamedia» unter Berufung auf die Präsentation des Managements schrieb.
«Wir stehen unter grossem Kostendruck», sagte ein Swiss-Sprecher auf Anfrage. Für Gäste sei das nicht sichtbar, weil Mehrbelastungen intern aufgefangen würden, etwa durch Automatisierung und Prozessverbesserung.
(AWP)