Die Containermengen dürften in diesem Jahr um vier Prozent sinken, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bisher war Maersk von nicht mehr als 2,5 Prozent Minus ausgegangen. Die nachgefragten Containermengen sind ein Indikator für den Transport auf See und damit für das Geschäft der Reedereien. Maersk gehe angesichts der gestiegenen Zinsen und des Rezessionsrisikos weiterhin von einer gedämpften globalen makroökonomischen Entwicklung aus, hiess es in einer Erklärung anlässlich der Quartalszahlen.

Im Zeitraum April bis Juni bekam die Nummer zwei unter den weltweiten Containerreedereien die schwache Konjunktur zu spüren. Da die Frachtraten nach den Rekorden in den vorangegangenen Corona-Jahren stark geschrumpft sind, brach der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) auf 2,9 Milliarden Dollar ein von 10,3 Milliarden vor Jahresfrist. Von Refinitiv befragte Analysten hatten einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Der Umsatz sank um 40 Prozent auf 13 Milliarden Dollar. Die Zahl der verladenen Container schrumpfte um sechs Prozent, während sich die durchschnittlichen Frachtraten halbierten.

Maersk-Chef Vincent Clerk sprach dennoch von einer starken ersten Jahreshälfte, "in der wir auf drastische Änderungen der Marktbedingungen reagiert haben, die von Lagerabbau und einem schwachen Umfeld nach den von der Pandemie getriebenen Jahren geprägt war". Für das Gesamtjahr zeigte sich das Unternehmen nun einen Tick zuversichtlicher. Der Betriebsgewinn dürfte zwischen 9,5 und elf Milliarden Dollar liegen. Damit hob Maersk das untere Ende der bisherigen Prognosespanne von acht bis elf Milliarden Dollar an. Die Maersk-Aktie legte zwei Prozent zu.

(Reuters)