Die Aktien des Zugbauers Stadler Rail haben auf Jahressicht 23 Prozent verloren. Und am Dienstag geht es um weitere 6,9 Prozent auf gut 30 Franken zurück, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,4 Prozent tiefer steht.

Dabei hat der Zughersteller nach dem durch Frankenstärke und Finanzverluste bedingten Einbruch im Jahr 2022 im ersten Semester des vergangenen Jahres wieder deutlich mehr Gewinn erzielt - aber der Umsatz und der Bestellungseingang konnte mit dem Vorjaherssemseter nicht mithalten. 

Immerhin ging der Konzernchef Markus Bernsteinger Ende August davon aus, dass Stadler Rail wieder zur üblichen Saisonalität zurückgekehrt sei. Damit ist gemeint, dass im ersten Semester lediglich ein Drittel des Geschäfts anfallen würde und zwei Drittel in der zweiten Jahreshälfte.

Margendruck wegen Frankenstärke

UBS senkt nun aber das Rating für Stadler Rail von "Buy" auf "Sell"  und reduziert das Kursziel von 40 auf 25 Franken. Das implizite Abwärtspotenzial beträgt 17 Prozent.

Die Cashflow-Erholung habe sich weitgehend erledigt, schreibt der zuständige Analyst. Auch fliesst die Frankenstärke negativ in die Bewertung hinein, da die anhaltende Aufwertung gegenüber dem Euro erneut für Risiken für die Margen im Jahr 2024 und darüber hinaus birgt. Als Konsequenz geht der UBS-Analyst davon aus, dass die EBIT-Margenziele von 7 Prozent im Jahr 2025 und 8-9 Prozent darüber hinaus wohl verfehlt würden. 

Auch die  EPS-Annahmen für 2023 reduziert er um 12 Prozent und die EPS-Prognosen für 2024 und 2025 werden um ungefähr 30 Prozent zusammengestrichen. Ein Trost bleibt bestehen: Nach wie vor schätze er aber die längerfristigen Trends rund um die Dekarbonisierung in der Transportindustrie und betrachte Stadler Rail als eine qualitativ hochwertige Marke in diesem Bereich, so der Analyst.

Bei den von Bloomberg befragten Analysten stehen drei "Buys", sechs "Holds" und drei "Sells" gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel impliziert ein Aufwärtspotenzial von 9 Prozent, wobei dieses seit Dezember deutlich am sinken ist.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

ManuelBoeck
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