Mark Mobius, Jahrgang 1936 und berühmt gewordener Schwellenland-Pionier bei der Anlagegesellschaft Franklin Templeton Investments, machte seine Aussagen, dass die Fed den Leitzins bis 9 Prozent erhöhen könnte, bei Bloomberg TV und bei "Squawk Box" von CNBC.
Weil die Inflation anhaltend hoch geblieben sei, "muss die Fed die Zinssätze höher als die Inflation anheben, um die Teuerung zu töten", so Mobius bei Bloomberg. Konkret könnte die Zentralbank die Leitzinsen bei jeder der folgenden Sitzung um 100 bis 200 Basispunkte oder 1 bis 2 Prozentpunkte erhöhen, um zu versuchen, den Zinssatz über das Niveau der Inflation zu stellen.
Mobius machte seine Kommentare am Mittwoch, also am Tag nachdem der Dow Jones Industrial Average seinen schlimmsten Einbruch seit etwa zwei Jahren erlitten hatte. Am Dienstag hatte das US-Arbeitsministerium bekannt gegeben, dass die Gesamtinflation im Jahresvergleich nur leicht auf 8,3 Prozent zurückging. Im Juli hatte die Teuerungsrate in der grössten Volkswirtschaft der Welt noch bei 8,5 Prozent gelegen.
Ein Leitzins von 9 Prozent wäre bei weiten kein Novum für die USA. Im April 1980 erhöhte die Fed unter der damaligen Leitung des legendären Paul Volcker den Zinssatz gar auf 17,7 Prozent.
Mobius ging auch auf Kryptowährungen ein, die die Zentralbank seiner Meinung nach auf eigene Gefahr ignoriere. Krypto stehe zwar im Vergleich zur Geldmenge nicht so im Fokus, digitale Vermögenswerte hätten aber "einen Vermögenseffekt auf viele, viele Menschen". Er sagte, er betrachte insbesondere Bitcoin als einen wichtigen Indikator dafür, wohin sich die Märkte in Zukunft entwickeln würden.
(cash)