Im frühen Donnerstagshandel kann der Roche-"Bon" mehr als 1 Prozent zulegen, während der Gesamtmarkt knapp 0,1 Prozent im Plus steht.

Der Pharmakonzern Roche hat im ersten Halbjahr 2014 weiterhin unter negativen Wechselkurseinflüssen gelitten. Während der Umsatz zu unveränderten Wechselkursen höher ausfällt, resultiert bei der Umrechnung in die Konzernwährung Schweizer Franken ein leichter Rückgang. Das Management sieht sich auf Kurs, die Ziele für das laufende Jahr zu erreichen.

"Eine Klasse für sich"

Der Umsatz sank in der Berichtsperiode um 1 Prozent auf 22,98 Milliarden Franken, zu konstanten Wechselkursen (kWk) stieg er hingegen um 5 Prozent. Der Kern-Betriebsgewinn verminderte sich um ebenfalls um 1 Prozent auf 9,41 Milliarden (+7 Prozent zu kWk). Der Konzerngewinn ging derweil um 7 Prozent auf 5,64 Milliarden Franken zurück, wie Roche am Donnerstag mitteilte.

Damit haben die Wechselkursverschiebungen die Rechnung in etwa so belastet wie im Frühjahr erwartet. Damals war Finanzchef Alan Hippe von einem negativen Einfluss von -6 Prozentpunkten (PP) auf den Umsatz, -8 PP auf den Kernbetriebsgewinn und -7 PP auf den Kerngewinn je Aktie ausgegangen.

In der umsatzstärkeren Division Pharma sanken die Verkäufe um 2 Prozent auf 17,83 Milliarden Franken (+4 Prozent kWk). Die Division Diagnostics hielt ihren Umsatz mit 5,14 Milliarden konstant (+6 Prozent zu kWk).

Mit dem Zahlenset überzeugt Roche die Analystengemeinde. Die Experten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) schreiben in einem Kommentar, die Profitabilität sei "eine Klasse für sich". Und sie sehen in den Pipeline-News weiteres Kurspotenzial. Auch die Analysten der Bank J. Safra Sarasin beurteilen die Roche-Ergebnisse als solid. Auch mit Blick auf die in Aussicht gestellten Dividendenerhöhung bestätigen die Sarasin-Kommentatoren ihr "Buy"-Rating.

Markterwartungen getroffen

"Wir hatten ein gutes erstes Halbjahr. Das Umsatzwachstum wurde vor allem von unseren Krebsmedikamenten, besonders den neuen Arzneimitteln Perjeta und Kadcyla gegen HER2-positiven Brustkrebs, sowie Diagnostika erzielt. Weiterhin haben wir signifikante Fortschritte in unserer Entwicklungspipeline erreicht", wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert.

Das Roche-Management hat im Weiteren die zuletzt Ende April bestätigte Guidance für das Gesamtjahr 2014 bekräftigt. So rechnete der Pharma-Konzern (zu kWk) mit einem Verkaufswachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll über der Zunahme der Verkäufe liegen. "Basierend auf dem Ergebnis im ersten Halbjahr bin ich zuversichtlich, dass wir die Ziele für das Gesamtjahr erreichen werden", so CEO Schwan. Roch geht zudem weiter davon aus, dass die Dividende weiter erhöht werden kann.

Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat Roche die Erwartungen des Marktes bezüglich Umsatz getroffen und bei den Gewinnzahlen übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Konzernumsatz von 22,94 Milliarden Franken, einem Pharma-Umsatz von 17,85 Milliarden und Diagnostika-Verkäufen von 5,12 Milliarden gerechnet. Der Core-EBIT der Gruppe wurde auf 9,03 Milliarden geschätzt.

Die Roche-Genussscheine haben im bisherigen Jahresverlauf rund 6 Prozent zugelegt. Damit liegt der Titel deutlich hinter der Novartis-Aktie, die um gut 12 Prozent gestiegen ist. Im vergangenen Jahr gewann der "Bon" um gut 35 Prozent, der Novartis-Titel um 24 Prozent. Der Swiss Market Index hat in diesem Jahr 4,5 Prozent dazugewonnen.

(Reuters/AWP/cash)