Was waren das für Tage für Mikron. Die Aktie des heutigen Maschinenbauers aus Biel notierte im Jahr 2000 einmal über 1500 Franken. Dann folgte der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Der Industrielle und spätere Bundesrat Johann Schneider-Ammann musste das Unternehmen 2003 zusammen mit anderen Investoren gar vor dem Konkurs gerettet.

Bei Kursen jahrelang unter 10 Franken ist die Mikron-Aktie nicht bedeutend über den Status als Ladenhüter gekommen. Die Traditionsfirma teilt damit ein ähnliches Schicksal wie etwa Kudelski, ebenfalls ein jäh gefallener Dotcom-Engel.

Mit einer Notierung von 7,50 Franken steht die Mikron-Aktie nun aber immerhin wieder auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Nach jahrelangen umfangreichen Restrukturierungen rechnet der Maschinenbauer nun mit einer EBIT-Marge von über 5 Prozent im ganzen 2021. Damit wäre die Profitabilität so hoch wie nie in den vergangen 20 Jahren. Es blieb für das erste Semester mit 11,8 Millionen ein Reingewinn, wie Mikron schon Ende Juni bekanntgab. Im Vorjahr hatten noch hohe Restrukturierungskosten belastet und zu einem Fehlbetrag von 24 Millionen Franken geführt.

Vor diesem Hintergrund erhöht Research Partners das Kursziel für Mikron auf 10 von 8,50 Franken (heute: 7,62 Franken) und belässt die Einstufung auf "Kaufen". Analyst Patrick Appenzeller attestiert Mikron ein "erstaunlich gutes" Ergebnis im ersten Semester 2021, die Marge könnte in der zweiten Jahreshälfte noch weiter steigen. Als stark zyklisches Unternehmen stehe Mikron möglicherweise erst am Anfang einer kräftigen Erholung.

Die grössten Aktionäre von Mikron haben immer noch  bekannte Namen. Die Ammann Group von Alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann hält 42 Prozent am Kapital. Der Milliardär und Medtech-Investor Rudolf Maag ist mit 14 Prozent der zweitgrösste Mikron-Aktionär.

(cash)