Dies zeigten Trumps Entscheidungen, das Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin abzusagen und Sanktionen gegen russische Öl-Konzerne zu verhängen, sagt Medwedew.

Er ist ein enger Vertrauter Putins und dessen Stellvertreter an der Spitze des wichtigen nationalen Sicherheitsrates. «Die USA sind unser Feind, und ihr redseliger 'Friedensstifter' hat sich nun vollständig auf den Kriegspfad mit Russland begeben», schreibt Medwedew auf Telegram mit Blick auf Trump. «Die getroffenen Entscheidungen sind ein Kriegsakt gegen Russland. Und jetzt hat sich Trump voll und ganz auf die Seite des verrückten Europas gestellt.»

Russland bezeichnete die US-Sanktionen gegen seinen Energiesektor zuvor als kontraproduktiv in Hinblick auf die Friedensbemühungen. Wenn die USA dem Beispiel früherer US-Regierungen folgen, werde das ein Misserfolg sein, sagt die Sprecherin des Aussenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, vor der Presse. Die russischen Ziele in der Ukraine blieben unverändert und die Ursachen des Konflikts müssten gelöst werden, sagt Sacharowa. «Dies ist ein Ausgangspunkt für den Dialog mit uns.»

Die Europäische Union begrüsste dagegen die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafmassnahmen gegen die russische Ölbranche. «Wir sind sehr froh über die Signale, die wir aus Amerika bezüglich der Sanktionen gegen Russland erhalten», sagt die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas vor dem EU-Gipfel in Brüssel. «Ich denke, es ist wichtig, ein Zeichen der Stärke, dass wir hier zusammenhalten.» 

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüsste die neuen Sanktionspakete der EU und der USA. Er dankt in Brüssel beiden, fordert aber zugleich mehr Druck, um Russland zu Verhandlungen über eine Waffenruhe zu zwingen.

«Das 19. Paket ist sehr wichtig,» sagt Selenskyj vor der Presse mit Blick auf die Strafmassnahmen der EU. «Aber die amerikanischen Sanktionen sind auch sehr wichtig, und dies ist ein gutes Signal an andere Länder der Welt, sich den Sanktionen anzuschliessen.» Eine Waffenruhe sei möglich, sagt Selenskyj weiter. Allerdings müsse der Druck auf die Führung in Moskau noch verstärkt werden, um ihn zu erreichen. Territoriale Zugeständnisse an Russland schliesst der ukrainische Präsident aus.

(Reuters)