Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland ist einer neuen Studie zufolge im vergangenen Jahr Opfer eines schwerwiegenden Cyberangriffs geworden. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung der IT-Sicherheitsfirma Cohesity hervor. Die Attacken hätten oft erhebliche finanzielle Folgen. Bei knapp der Hälfte der börsennotierten Betroffenen sei der Aktienkurs spürbar gesunken. Weltweit lag die Quote bei 68 Prozent. Ihre Gewinn- oder Finanzprognosen mussten heimische Firmen in 52 Prozent der Fälle revidieren, im globalen Vergleich waren es 70 Prozent.

«Diese Ergebnisse zeigen, dass deutsche Unternehmen vergleichsweise gut aufgestellt sind, um die geschäftlichen Auswirkungen eines Cyberangriffs klein zu halten», sagte Cohesity-Vertriebschef Patrick Englisch. Dennoch gebe es klaren Optimierungsbedarf. Obwohl fast die Hälfte der Manager volles Vertrauen in ihre Abwehrstrategien habe, dauere die Wiederherstellung von Daten aus Sicherheitskopien bei 94 Prozent der deutschen Firmen mehr als einen Tag. Zudem hinkten deutsche Unternehmen bei der automatischen Erkennung von Angriffen hinterher. Etwa ein Drittel der Attacken werde so aufgedeckt. Weltweit seien es 44 Prozent.

Trotz der teils geringeren Auswirkungen im Vergleich zum globalen Schnitt zahlten der Untersuchung zufolge im vergangenen Jahr mehr als 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland und weltweit Lösegeld nach Ransomware-Angriffen. Mehr als ein Drittel davon überwies Summen von über einer Million Dollar. Für die Studie wurden im September 3200 IT- und Sicherheitsverantwortliche befragt, davon 400 in Deutschland. 

(Reuters)